Montag, 12. Juni 2017

Nachdem gestern den ganzen Tag lang schwimmen und faulenzen auf dem Programm stand, sind wir heute Früh zeitig zu einer Kliff-Wanderung aufgebrochen. Die imposanten Sandsteinklippen wollen wir uns aus der anderen Perspektive ansehen. Bis an die Abbruchkante sind diese Sandsteinformationen noch bewachsen - Pinien und Macchia geben den Ton an. Am Rand zum Meer in Kirchtumshöhe schlängelt sich ein schmaler, ungesicherter Pfad, der uns immer wieder erlaubt, den Blick von oben aufs Meer und den Strand zu wagen. Langsam wird es heiß und wir sind froh über einen Abstieg, der uns wieder zum Strand bringt. Das Bad im Meer erfrischt uns verschwitzten Wanderer.
Der Atlantik aus der Kliffperspektive
Der Atlantik aus der Kliffperspektive
Frohsinn an der Abbruchkante
Frohsinn an der Abbruchkante
Farbsinfonie aus Stein
Farbsinfonie aus Stein

Mittwoch, 14. Juni 2017

Nach den schönen, langen Strandtagen am Praia Falésia fahren wir heute vierzig Kilometer weiter westlich nach Olhão. Faro umgehen wir - zuviel Trubel und keine Stellmöglichkeiten. Olhão ist eine lebendige Kleinstadt mit zwei Markthallen, eine für Obst, Gemüse und Fleisch, die zweite (wie auch anders) für Fisch. Unser Navi lotst uns durch engste Altstadtgassen, um zum Parkplatz hinter dem Hafen zu kommen. Doch alles ist gut und wir genießen einen entspannten Marktbummel. Quartier nehmen wir auf dem Campingplatz vor Ort.
Enge Gassen prägen das Stadtbild
Enge Gassen prägen das Stadtbild
Markthalle am Hafen
Markthalle am Hafen
Riesenschnecken im Angebot
Riesenschnecken im Angebot

Donnerstag, 15. Juni 2017

Der Küste bei Olhão vorgelagert sind mehrere Inseln. Durch die Tide ergeben sich im Zwischenraum von Inseln und Festland Flachwasserzonen mit wechselnden Wasserständen, die ein Paradies für Watvögel und anderes Meeresgetier sind. Es hat sich aber kein Watt wie vor den Ostfriesischen Inseln herausgebildet. Der Streifen bei Olhão steht unter Naturschutz und genießt auf Grund der besonderen Bedeutung für Zug- und Rastvögel den Schutz der Ramsar-Konvention. Nach dem Frühstück machen wir uns auf, das Natur-Reservat zu erkunden. Es bleibt ein unvergesslicher Vormittag. Gleich zu Beginn entdecken wir eine Bienenfressergesellschaft, die ihre Nester in Höhlen einer Abbruchkante gebaut hat. Das gesamte Gebiet der Randdünen kann mit Holzbohlenstegen begangen werden, damit die empfindliche Dünenvegetation nicht zerstört wird. Im Marschland entdecken wir Einheimische, die mit unterschiedlichen Gerätschaften im Schlickboden vermutlich nach Muscheln oder Schnecken buddeln. Eine alte Mühle liegt auf unserem Weg. Sie wurde durch die Kraft des hin- und her fließenden Tide-Wassers angetrieben. Heute baut man Gezeitenkraftwerke als Non-Plus-Ultra der Energiewendetechnik. Ein Blick auf das Ufer der Restwasserzone läßt uns stutzen: Da krabbelt es von Wasserkrebsen aller Größen. Soviel Krebse auf einmal haben wir noch nie gesehen. Ein Beobachtungsstand für Vögel bringt weitere Highlights. Das Purpurhuhn, Symboltier dieses Reservates, vergnügt sich mit seinem Küken am Wasserrand. Dazu muss man wissen, dass portugiesische  Purpurhühner nur in Olhão brüten. Während ich fotografiere, entdeckt Annemarie mit dem Fernglas eine riesige Wasserschildkröte - wahrscheinlich sind es sogar zwei, genau kann man es nicht erkennen. Ein kleines Restaurant am Reservat stillt dann für wenig Geld unseren Hunger.
Bienenfresser
Bienenfresser
Storch auf Nahrungssuche
Storch auf Nahrungssuche
Alte Gezeitenmühle
Alte Gezeitenmühle
Wimmelbild: Wieviel Krebse sind zu sehen
Wimmelbild: Wieviel Krebse sind zu sehen
Purpurhuhn
Purpurhuhn

Freitag, 16. Juni 2017

Tavira ist eine Stadt in weiß. Bevor wir Portugal in Richtung Spanien verlassen, statten wir dieser bezaubernden Stadt am Rio Gilão einen Besuch ab. Wir parken hinter dem neuen städtischen Merkado und laufen den Fluß entlang in die Innenstadt. Kleine Gäßchen mit schnuckligen weißen Häusern bestimmen das Straßenbild. In der Stadtmitte liegt der alte wunderschön restaurierte Mercado, der jetzt Gaststätten und Kunstgewerbeläden Raum gibt. Am Platz der Republik macht sich das Rathaus aus dem 18. Jahrhundert breit. Wir wollen hinauf zur Igreja de Santa Maria, da erhalten wir den Hinweis auf eine Fado-Vorführung. Fado, diese Musik zu der mindestens die zwölfseitige portugiesische Gitarre und eine normale sechsseitige Gitarre gehört, kann man als spezielle Art von Volksmusik bezeichnen, die jedoch ständig im Wandel ist. Fado ist als Weltkulturerbe gelistet. In Coimbra und in Lagos haben wir bereits ein Konzert verpasst, jetzt haben wir die Gelegenheit dazu. Der Raum ist gut gekühlt, notwendig bei den mittlerweile vierzig Grad draußen. Der Begeisterung über die Künstler tut das alles keinen Abbruch. Anschließend geht die Fahrt nach Sevilla, doch dort ist es mittlerweile so heiß, (46 Grad), dass wir uns entschließen, direkt nach Córdoba zu fahren. Hier ist es zwar fast genau so heiß, aber wir haben die Zeit während der Fahrt im klimatisierten Womo verbracht.
Häuserzeile
Häuserzeile
Kirchturm
Kirchturm
Fado Gitarrist
Fado Gitarrist
Klassische Fado Gruppe
Klassische Fado Gruppe

Samstag, 17. Juni 2017

Córdoba hat eine glanzvolle Geschichte. Zuerst als größte spanische Stadt im Römischen Reich, später als Kapitale des maurischen Reiches in Westeuropa. Aus dieser Zeit stammt auch der Bau der Mezquita, der berühmten Moschee, die für die Zeit der Maurenherrschaft vom achten bis zum zwölften Jahrhundert auch ein bedeutendes Pilgerziel war.
Direkt nach dem Frühstück geht es mit dem Bus ins Centro Historico, um noch vor der stärksten Hitze einen Blick in die Mezquita zu werfen. Ein Gewitter hat gestern am späten Abend noch für Abkühlung gesorgt, so dass wir eine angenehme Nacht hatten. Das Gebäude ist umwerfend: Vom achten bis zum elften Jahrhundert wurde es ständig vergrößert. Über achthundertfünfzig rechteckige Bögen, aus Ziegel und Stein gearbeitet, prägen dieses Gebetshaus. Wie ein rot-weiß gestreiftes Labyrinth kommt einem dieses eigentlich recht schlichte Gebäude vor, da die Säulen mit ihren Doppelbögen Längs- und Querschiffe bilden, die durch ihre Einfachheit aber auch eine gewisse Erhabenheit  darstellen. Kontrapunktisch dazu steht die im Rahmen der christlichen Rückeroberung in den Moscheeraum eingebaute barocke Kathedrale und die zahllosen Kapellen. Nach unserer Visite reicht es in der Innenstadt nur noch für einen kurzen Lunch, dann weichen wir der Hitze der Stadt und begeben uns zum schattigen Campingplatz.
Innenhof der Mezquita mit Glockenturm
Innenhof der Mezquita mit Glockenturm
Rot-weiße Doppelbögen tragen das Dach im Innenbereich
Rot-weiße Doppelbögen tragen das Dach im Innenbereich
Nach Mekka ausgerichtete Gebetsnische (Mihrab)
Nach Mekka ausgerichtete Gebetsnische (Mihrab)
Eingebaute Kathedrale
Eingebaute Kathedrale
In der Judería, dem ehemaligen Judenviertel
In der Judería, dem ehemaligen Judenviertel
Rien ne va plus...
Rien ne va plus...

Sonntag, 18. Juni 2017

Es ist uns zu heiß!! Wir beschließen nach ausgiebiger Recherche der Wetterdienste, Spaniens Binnenland zu verlassen und Kurs auf das Mittelmeer zu nehmen. Dort liegen die Temperaturen unter zehn Grad von denen aus Córdoba. Wofür haben wir ein Wohnmobil?! Alle Siebensachen zusammengeräumt und ab nach Valenzia. Um drei Uhr erreichen wir den Campingplatz, schlagen unser Domizil unter schattigen Bäumen auf und ab zum Strand, schwimmen! Wir müssen jetzt etwas umdisponieren, da ein Teil unseres Programms für Spanien entfällt. Wir werden sehen. 
Campground in the shadow
Campground in the shadow
Vamos a la playa
Vamos a la playa