Montag, 25. April

Babis, der Koch, strahlt über das ganze Gesicht, als wir uns heute Morgen von ihm verabschieden und noch einmal sein Essen loben. Wir haben uns auf dem Campingplatz „No Problem“ sehr wohl gefühlt, weil alles stimmte: die Lage, die Sanitäranlagen, der Pool (besonders die Temperatur) und nicht zuletzt das Restaurant. Doch jetzt geht es weiter, wir fahren nach Chania, der zweitgrößten Stadt auf Kreta. Aber heute ist Ostermontag, das haben wir nicht bedacht. Die Stadt quillt über vor Menschen. Mit Mühe erreichen wir den anvisierten Parkplatz am alten Hafen. Der ist rappelvoll, jetzt haben wir große Mühe wieder zurückzukehren. Da hilft nur weiterfahren und Chania auf dem Rückweg einen Besuch abzustatten. Der Campingplatz Mithimna bei Kissamos gibt uns Quartier und wir machen uns gleich auf zu einer Wanderung am Strand entlang. Auch hier liegt ein Schiffswrack im Wasser aber längst nicht so malerisch wie in Githion. Den Nachmittag verbringen wir gemütlich mit Tee und Kuchen am Womo. 
Abschied von Babis
Abschied von Babis
Strandgang
Strandgang
Schiffswrack
Schiffswrack
Ruhiger Nachmittag am Womo
Ruhiger Nachmittag am Womo

Dienstag, 26. April

Südseestrand ist das Erste, was einem einfällt, wenn man nach Elafonisi kommt. Im äußersten Südwesten Kretas gelegen, bietet diese flache Strandlandschaft mit der vorgelagerten Insel alles, was man sich unter Lagunenatmosphäre vorstellt. Wir verlassen unseren Platz in Kissamos rechtzeitig, um den Traum aller Südseereisenden auch in Augenschein zu nehmen. Allein die Fahrt war die Reise wert. Entlang grüner Hügel, durch kleine Dörfer und eine riesige Schlucht führt uns die Straße zur Bucht und eröffnet uns den Blick auf die Strandlandschaft. Ein großer Parkplatz nimmt uns auf und wir wandern den Strand entlang, waten hinüber zu der vorgelagerten kleinen Insel und genießen dort die Natur. Alles steht unter Schutz. Der Strand in Elafonsi leuchtet zuweilen rosa - verursacht wird dieses Naturphänomen wohl durch Millionen von zerstoßenen Schalentierpanzern. Diese kleinen Partikel leuchten in der Sonne und erzeugen im Sand den wunderschönen Farbeffekt. Heute Nacht campen wir hier am Strand…
Schlucht unterwegs
Schlucht unterwegs
Am Strand von Elefonisi
Am Strand von Elefonisi
Rosa Sand
Rosa Sand
Lagunenlandschaft Elefonisi
Lagunenlandschaft Elefonisi
Wir waten zur Insel
Wir waten zur Insel

Mittwoch, 27. April

Heute Morgen laufen wir nach dem Aufstehen zum menschenleeren Strand. Die Nacht war ruhig, nicht einmal die Geräusche des Meeres haben wir wahrgenommen. Jetzt gehört der Strand uns allein. Wir erfreuen uns an der frischen Morgenluft und dem ungestörten Ausblick auf die Lagune. Nach dem Frühstück machen wir uns auf nach Chania. Heute klappt alles wie am Schnürchen. Der Parkplatz am alten Hafen ist leer - wir stehen sicher und mit viel Platz. Der erste Eindruck, den uns diese alte Hafenstadt vermittelt, ist gewaltig. Rund um das alte Hafenbecken stehen die Lager- und Handelshäuser, die heute als Bars und Restaurants genutzt werden.  Ein Leuchtturm weist den einlaufenden Schiffen den Weg. Eine Moschee aus der Osmanischen Zeit, die heute als Ausstellungshalle genutzt wird, dominiert die Gesamtansicht. Der Kai wimmelt von Menschen, eine Bouzuki-Gruppe vermittelt griechisches Flair. Heute endet hier die erste Etappe der Griechenland-Rundfahrt im Radsport. Eine Bühne mit riesiger Leinwand informiert über das Geschehen auf der Tour von Heraklion nach Chania. Der Sieger, ein Radsportler aus Neuseeland, wird unter dem Jubel der Menge geehrt. Junge Frauen in Trachten überreichen die Siegestrophäen. Am Abend fahren wir dann noch nach Rethymno, um auf dem Campingplatz Elisabeth Quartier für die nächsten Tage zu finden.
Menschenleerer Strand Elafonisi
Menschenleerer Strand Elafonisi
Einfahrt ins Hafenbecken, alter Leuchtturm
Einfahrt ins Hafenbecken, alter Leuchtturm
Alter Hafen
Alter Hafen
Bouzoukispieler
Bouzoukispieler
Junge Frauen in Landestrachten
Junge Frauen in Landestrachten
Etappensieger
Etappensieger
Zuschauerin
Zuschauerin

Donnerstag, 28. April

Heute lassen wir es langsam angehen. Wir frühstücken in aller Ruhe in der Frühsommer-Sonne. Später laufen wir zum Meer und nehmen dort ein erfrischendes Bad. Das Wasser ist zwar noch etwas kühl, aber wenn man sich überwunden hat, ist es ok. Den Nachmittag verbringen wir lesend am Womo. Am Abend fahren wir mit dem Motorrad in die Altstadt von Rethymno und bummeln dort am alten Hafen entlang und durch die engen Gassen. Unser Besuch hier im letzten Jahr war nur kurz - wir sehen jetzt viel Neues und gewinnen tiefere Einblicke. 
Alter Leuchtturm
Alter Leuchtturm
Im alten Hafen
Im alten Hafen
Altstadtgasse
Altstadtgasse
Stadttor
Stadttor

Freitag, 29. April

Heute ist der Himmel bedeckt, die Energie der Sonne reicht nicht aus, um die Wolkendecke aufzulösen. Dabei ist es durchaus warm, nur eben kein Sonnenschein. Der Schwimm-Vormittag wird daher gestrichen. Stattdessen fahren wir wieder in die Altstadt und erlaufen uns dort die sehenswerte, wechselhafte Geschichte der Stadt. Hier findet man immer wieder Erinnerungen an die wechselhaften Herrschaftsverhältnisse, die ja letztlich die ganze Insel betreffen. Im wesentlichen ist Kreta ja geprägt durch die Herrschaft der Venezianer und dann im Anschluss durch die Einbeziehung in das Osmanische Reich. Baulich dominieren die Venezianer. Immer wieder sieht man die Türeinfassungen im venezianischen Stil - mal frisch renoviert aber auch häufig vom Verfall bedroht. Das markanteste Beispiel italienischen Stils ist wohl der Rimondi-Brunnen an der Platia Petichaki. Zwischen vier Korinthischen Säulen sprudelte das Wasser aus drei Löwenmäulern. Heute ist der Brunnen nicht in Betrieb. Am Südende der Platia Petichaki steht  die große Moschee mit ihren drei Kuppeln und dem schlanken Minarett. Ursprünglich eine Kirche, wurde sie von den Osmanen in eine Moschee umgewandelt. Aber auch türkische Häuser mit den klassischen Holzerkern sieht man immer wieder. Eine Oase der Ruhe im quirligen Getümmel von Rethymnon bildet der Stadtpark mit seiner großen Auswahl an mediterranem Bewuchs.
Venezianischer Brunnen
Venezianischer Brunnen
Eingangsportal
Eingangsportal
Türkischer Erker
Türkischer Erker
Moschee
Moschee
Stadtpark
Stadtpark

Samstag, 30. April

Camping Elisabeth heißt unser Platz: Wie uns die Besitzerin verrät, haben ihre Eltern, ein amerikanisch/griechisches Ehepaar, den Namen in den beginnenden Sechziger Jahren gewählt, um damit an die Popularität der jungen britischen Königin anzuknüpfen und englische Touristen anzulocken. Den Campingplatz gibt es immer noch, die Königin auch, nur die Engländer haben sich rar gemacht. Der Platz ist sehr natürlich angelegt. Kiefern und Tamarisken spenden Schatten, es gibt Bereiche mit hohem Schilf und auch die unterschiedlichst blühenden Blumen fehlen nicht. Bis zum Meer sind es nur ein paar Schritte und wenn denn die Taverne heute öffnet, ist auch für das leibliche Wohl gesorgt. Christoph, der Neffe der Besitzerin, ist jeden Tag damit beschäftigt, alles zu verschönern. Sie, eine Dame in den hohen Siebzigern, hat Germanistik in Deutschland studiert und spricht fließend Deutsch.
Empfang
Empfang
Stellplatz
Stellplatz
„Mother nature‘s son“
„Mother nature‘s son“
Strandzugang
Strandzugang
Verheißung
Verheißung

Sonntag, 1. Mai

Heute bricht unser letzter Tag in Rethymno an. Morgen wollen wir noch der Ausgrabung in Knossos einen Besuch abstatten, dann geht es mit der Fähre zurück zum Festland nach Piräus. Da die Öffnung der Taverne hier noch auf sich warten lässt, versorgen wir uns selbst. Vorher nutzen wir aber noch die Zeit, um eine kleine Strandwanderung zu machen. Der Tag ist klar und wir haben die seltene Gelegenheit die schneebedeckten Gipfel auch hier vom Strand aus zu beobachten. In der Regel verschwinden sie im Dunst. Das Meer ist in Bewegung - an Schwimmen ist heute leider nicht zu denken. Zurück am Wohnmobil machen wir uns daran, das Mittagessen vorzubereiten. Während sich Annemarie um den Salat und die gefüllten Nudeln kümmert, mache ich die frisch gekauften Doraden grillfertig. Das Rezept habe ich von Mario, einem sizilianischen Koch, und zusammen mit frischem Fisch ist das Gericht einfach unschlagbar. 
Am Abend machen wir das Womo schon für die Abfahrt morgen startklar.


Rethymnon zwischen Meer und Gebirge
Rethymnon zwischen Meer und Gebirge
Schwimmen aussichtslos
Schwimmen aussichtslos
Marinade aus Kräutern und Koblauch, Fische kreuzweise einschneiden, mit Marinade füllen
Marinade aus Kräutern und Koblauch, Fische kreuzweise einschneiden, mit Marinade füllen
Mit Meersalz und Pfeffer würzen, dann auf den Grill
Mit Meersalz und Pfeffer würzen, dann auf den Grill
Fertig!!!
Fertig!!!

Montag, 2. Mai

Der Besuch in Knossos ist ein Reinfall. Pünktlich um elf Uhr stehen wir vor verschlossenen Toren. Ein kleines Schild verkündet: „The 2. May closed“. Wir können es nicht glauben - alle Reiseführer, selbst die Web-Site im Internet haben „offen“ signalisiert. Des Rätsels Lösung kommt durch einen freundliche Mitarbeiter. Da der 1. Mai ein Sonntag war, steht den Arbeitnehmern der freie Tag dann am 2. Mai zu. Folglich haben alle Einrichtungen geschlossen. Man hätte das sicher auch anders lösen können, zumindest die Kommunikation hat nicht funktioniert. Mit uns stehen viele andere auswärtige Besucher vor der verschlossenen Tür und machen ein dummes Gesicht. Wir beschließen nach Heraklion zu fahren und verbringen dort die Zeit bis zur Abfahrt. Aber auch in Heraklion ist alles auf Null gesetzt. Geschäfte, Museen, das ganze öffentliche Leben ruht. Wir machen noch einen Rundgang durch die verlassene Innenstadt, können aber schon früh auf unsere Fähre. 
Rathausinnenhof
Rathausinnenhof
Agios Titos, Orthodoxe Kirche in ehemaliger Moschee
Agios Titos, Orthodoxe Kirche in ehemaliger Moschee
Venezianischer Brunnen aus dem 17. Jahrhundert
Venezianischer Brunnen aus dem 17. Jahrhundert
An der Fähre
An der Fähre

Dienstag, 3. Mai

Pünktlicher als ein Zug der Bundesbahn läuft unser Schiff, die Knossos Palace, in den Hafen von Piräus ein. Wir sind wieder auf dem Festland. Als wir unter Deck zu unserem Womo vorstoßen, das dort geparkt ist, sehen wir schon durch die offene Seitenfläche das Plakat, mit dem im Hafen an die Schlacht von Salamis vor zweitausendfünfhundert Jahren erinnert wird. Wir rollen die Rampe hinunter und sind schon vom trubeligen Verkehr von Piräus umgeben. Zügig folgen wir den Anweisungen unseres Navis, das uns zielsicher Richtung Autobahn lotst. Nicht ohne noch vorher an der preisgünstigsten Tankstelle Griechenlands für 1,70 Euro den Liter unseren Tank mit Diesel zu füllen. Schnell erreichen wir den Camper Stopp in der Nähe von Aigio am Golf von Korinth. Hier sind wir morgen mit Freunden aus Münster verabredet, die sich seit einiger Zeit hier niedergelassen haben.
Blick aus dem Laderaum
Blick aus dem Laderaum
Stellplatz Camper Stopp
Stellplatz Camper Stopp
Blick vom Platz
Blick vom Platz
Am Strand
Am Strand

Mittwoch, 4. Mai

Heute sind wir mit Anke und Martín Krüper verabredet. Wir kennen uns aus Münster - Fritzi, ihre Tochter, war meine Schülerin; Anke die engagierte Pflegschaftsvorsitzende. Jetzt wohnen die beiden seit einigen Jahren in einem kleinen Dorf oberhalb des Golfes von Korinth. Wir treffen uns in Aigio, um gemeinsam essen zu gehen. In einem kleinen Restaurant direkt an der Küstenlinie genießen wir griechische Spezialititäten. Später, zum Kaffeetrinken, fahren wir hinauf nach Lakka zu den Krüpers nach Hause. Zwischen uns stimmt die Chemie - wir reden über alles, was uns am Herzen liegt. Als es dunkel wird, bringt uns Anke wieder zurück; der Abschied ist herzlich…
Im Hof in Lakka
Im Hof in Lakka
Sitzgruppe
Sitzgruppe
Gruppenbild mit Paaren
Gruppenbild mit Paaren

Donnerstag, 5. Mai

Wir genießen den Tag am Golf von Korinth. Heute Morgen machen wir uns mit Ferngläsern und Fotoapparat ausgerüstet auf den Weg, um uns auf Vogelschau zu machen. In den Golf mündet in der Nähe einer der unzähligen Flüsse aus den Bergen; entlang des Flussufers gibt es unzählige Vogelarten. Drei Flußregenpfeifer tummeln sich auf einer der Flussinseln. Ein Flussuferläufer leistet ihnen Gesellschaft. Im Schilf meinen wir eine Rohrdommel zu entdecken. Am Nachmittag genießen wir die Sonne an unserem Stellplatz.
Strand bei Aigio
Strand bei Aigio
Fluss aus den Bergen
Fluss aus den Bergen
Auf Vogelschau
Auf Vogelschau
Fussregenpfeifer
Fussregenpfeifer
Flussuferläufer im Schilf
Flussuferläufer im Schilf