Freitag, 5. Mai 2017

Nachdem wir die ganze Zeit parallel zum Atlantik gefahren sind, wollen wir ihn jetzt auch richtig riechen und spüren. Unsere Wahl fällt auf das Fischerdorf Cudillero, etwa zweihundert Kilometer von Santillana entfernt. Es ist wieder eine ganz reizvolle Fahrt durch die Berge mit gelegentlichen Durchblicken zum Meer. Die Sonne scheint und der Himmel ist blau, doch als wir unser Ziel erreichen, hat sich alles in sein Gegenteil  verkehrt. Der Himmel ist zugezogen, die Sonne ist verschwunden und es beginnt zu regnen. Nun denn, wir wollten sowieso vorher noch etwas essen. Als wir fertig sind, hat der Regen aufgehört, die Räder werden startklar gemacht und ab geht es vom Camp Richtung Dorf. Der Ort windet sich die Steilküste hinab bis zum Meer. Wir lassen deshalb die Räder oben stehen und gehen den Rest zu Fuß. Cudillero hält, was der Reiseführer versprochen hat. Die bunten Häuser bieten einen schönen Kontrast zu dem kleinen Hafen. In einem kleinen Fischrestaurant am Marktplatz kehren wir ein: Bingo! Frischer Fisch at it's best.
Cudillero am Atlantik
Cudillero am Atlantik
Am Hafen
Am Hafen
Marktplatz mit Restaurants
Marktplatz mit Restaurants

Samstag, 6. Mai 2017

Unseren Stellplatz an der Marina in La Curuña haben wir mit den Geodaten ins Navi eingegeben. Normalerweise wird man dann präzise zum Ziel geführt. Heute ist alles anders: Mitten in Coruña endet unser Weg abrupt an einer Fußgängerzone, die wohl neu eingerichtet ist. Was tun? Ich setze zurück und schlage einen Bogen, in der Hoffnung, dass unser Navi einen anderen Weg bestimmt. Die Rechnung scheint aufzugehen, aber wie. Wir werden jetzt durch kleine verwinkelte Altstadtstraßen geführt und als Krönung dann noch eine Gasse, in der Fußgänger die Priorität haben. Endlich führt ein Weg hinaus aus diesem Wirrwarr und dann kommt die Ansage: "Sie haben ihr Ziel erreicht"! Nur wenige Wohnmobilisten haben es wie wir hierhin geschafft - alle mit Schwierigkeiten. Einer ist sogar mit dem Womo durch die Fußgängerzone gefahren. Curuña selbst ist für uns eine tolle Überraschung. Die Altstadt liegt dicht gedrängt in mehreren Ebenen auf einer Halbinsel. Kirchen der unterschiedlichsten Bauepochen, von der Romanik bis zum Barock liegen dicht beieinander. Der Pragmatismus der Bewohner hat selbst ehemalige Klöster in eine Neubebauung mit einbezogen. So sieht man aus einem fünfziger Jahre Haus einen gotischen Kirchtum herauswachsen oder der Hauseingang wird durch eine ehemalige Klosterpforte gebildet. Der riesige Rathausplatz wird von mehrstöckigen Gebäuden mit Arkardenumgang gesäumt - alles aus einem Guss. In der Markthalle versorgen wir uns dann mit den lebensnotwendigen Dingen.
Auch hier gibt es bei unserer Womo-Stadterkundung kein Halten
Auch hier gibt es bei unserer Womo-Stadterkundung kein Halten
Rathaus
Rathaus
Barockkirche
Barockkirche
Romanische Kirche
Romanische Kirche
Marina
Marina

Sonntag, 7. Mai 2017

Auch heute erfreut uns schönes Wetter. Wir erkunden La Coruña mit dem Fahrrad und radeln über die neu angelegte Küstenpromenade. Hier ist wirklich was ganz tolles geschaffen worden, das von der Bevölkerung als Naherholungsraum sehr breit angenommen wird. Die gesamte Halbinsel ist umgeben von diesem breiten Streifen Grün, der dann nahtlos in den Uferbereich übergeht. Auch der Herkulesturm ist in diese Grünzone eingebunden, ein Leuchtturm aus der Römerzeit, der in die Weltkulturerbeliste aufgenommen wurde.
Menhire stehen im Grünraum, Kinderspielplätze und Picknickplätze sind integriert. Alles geht harmonisch in den Hafenbereich über und schließt an die Altstadt an.
Herkulesturm in La Curuña
Herkulesturm in La Curuña
Menhire am Uferstreifen
Menhire am Uferstreifen
Hafen
Hafen
Hafenpromenade
Hafenpromenade

Montag, 8. Mai 2017

Der Heilige Jakobus war ein Jünger Jesu - in Santiago de Compostela sollen seine Gebeine in der Kathedrale aufbewahrt sein. Ungefähr seit dem Jahr 1000 machen sich in ganz Europa Menschen aus den unterschiedlichsten Ländern auf den Weg, um nach Santiago zu pilgern. Erkennbar an der Jakobsmuschel, wandern sie über die unterschiedlichsten Jakobswege in die spanische Wallfahrtsstadt. Auch wir machen uns auf den Weg nach Santiago - nicht aus Angst um unser Seelenheil oder der Selbstfindung wegen, sondern aus reinem Interesse. Wir finden früh unseren Platz auf dem Campingplatz und fahren mit dem Bus ins Zentrum. Lebhaftes Treiben überall, Schulklassen und Wanderer dominieren das Straßenbild. Vor der Kathedrale sitzen Wanderer in Flip Flops, die wohl ihre Wanderschuhe nicht mehr tragen wollen. In der Kirche ist es nicht sonderlich voll - aus religiösen Gründen scheinen nur sehr wenige hierher zu kommen. Die zahllosen Kirchen sind jedenfalls leer. Kein Vergleich mit Wallfahrtsorten wie z.B.  Kevelaer.
Kathedrale in Santiago de Compostela
Kathedrale in Santiago de Compostela
Wanderer vor der Kathedrale
Wanderer vor der Kathedrale
Altar
Altar
Weihrauchfass Schaukelmechanik
Weihrauchfass Schaukelmechanik

Donnerstag, 11. Mai 2017

Wir sind in Portugal. Ein atlantisches Tief sitzt fest vor der Küste der iberischen Halbinsel und versorgt uns mit Regenwetter vom Feinsten. Immer wieder drängen tiefschwarze Wolken an Land und kippen ihre Ladung hier ab. Zwei Tage haben wir in Caminha ausgeharrt. An sich ein wunderschöner kleiner Ort direkt an der spanischen Grenze, dort wo der Rio Minho in den Atlantik fließt. Ein wunderschöner Strand, der in eine Flußlandschaft übergeht. Nur, wir haben nichts davon, weil man nie sicher sein kann, ob nicht im nächsten Moment wieder Starkregen einsetzt. Heute fahren wir ins benachbarte Viana do Castelo. Der Ort ist wesentlich größer und bietet so auch bei Regen mehr Möglichkeiten. Wir haben Glück und können den Ort schauerfrei besuchen.
Flußfort vor Caminha
Flußfort vor Caminha
Marktplatz in Caminha
Marktplatz in Caminha
Passende Straßendeko in Viana do Castelo
Passende Straßendeko in Viana do Castelo
Kirchendeko mit Keramikfliesen
Kirchendeko mit Keramikfliesen

Freitag, 12. Mai 2017

Der Minho, Grenzfluß zwischen Spanien und Portugal, hat auch der Region seinen Namen gegeben. Wir fahren heute, optimistisch was das Wetter angeht, in den Alto Minho, ins Bergland. In Soajo erkunden wir die espigueiros, Getreidespeicher aus Granit, die auf kegelförmigen Füßen stehen und äußerlich Minikirchen ähneln. Hier in Soaja stehen über zwanzig dieser espigueiros auf einem Felsen -sie sollten die Ernte vor Ungeziefer und besonders wohl vor der Feuchtigkeit schützen. Schmale Rillen im Granit sorgten für eine ständige Durchlüftung der fäulnisgefährdeten Ernte. Auch Ratten und Mäuse hatten keine Chance, sich über die Vorräte herzumachen. Im Ort sind immer wieder die verschiedensten Variationen dieser Speicher zu sehen. Oft sind sie auch in den Häuserbestand integriert, gelegentlich verfallen sie. Wir machen uns sogar noch zu einer Wanderung auf. Die große Durchfeuchtung macht den Boden jedoch rutschig und uns zu schaffen. Wir kürzen die geplante Tour ab und gönnen uns ein Stück Kuchen. Rechtzeitig!! Kaum sitzen wir im Womo, schüttet es wie aus Eimern. Eine halbe Stunde später ist der Spuk wieder vorbei. Soajo hat einen schönen Stellplatz - wir entscheiden für heute hier zu bleiben und richten uns ein.
Espigueiros in Soaja
Espigueiros in Soaja
Schandpfahl in der Dorfmitte
Schandpfahl in der Dorfmitte
Haus in Soaja
Haus in Soaja
Haus mit Speicher
Haus mit Speicher