Sonntag, 31.Mai

Die Pause, die uns die Corona-Pandemi aufgezwungen hat, ist vorbei. Die Niederlande haben wieder die Campingplätze geöffnet und wir starten nach Renesse auf Zeeland. Renesse kennen wir schon seit vierzig Jahren - hier haben wir regelmäßig das Pfingstwochenende verbracht. Doch zunächst geht es nach Burlo, zu Martin und Veronika. Beide hatten im letzten Monat Geburtstag und haben uns eingeladen, mit uns den Pfingstsonntag zu verbringen. Es ist ein wunderschöner Tag und wir genießen den Garten und das leckere Essen, das Veronika vorbereitet hat. 
Ruheständler
Ruheständler

Montag, 1. Juni

Nach dem Frühstück sitzen wir noch lange zusammen, wir haben uns viel zu erzählen. 
Dann geht es nach Bocholt, wir wollen Annemaries Vater besuchen, jetzt ist wieder näherer Kontakt erlaubt. Er freut sich, dass wir da sind und macht mit uns einen längeren Spaziergang.
Unterwegs mit dem Rollator
Unterwegs mit dem Rollator

Dienstag, 2. Juni

Die Nacht verbringen wir in Rees auf dem Stellplatz. Von hier geht es direkt zur Autobahnauffahrt nach Arnheim und dann weiter über Rotterdam nach Zeeland. Schon um zwölf Uhr stehen wir auf unserem Platz und können im Sonnenschein einen kleinen Mittagimbiss einnehmen. Den Nachmittag nutzen wir für einen langen Spaziergang am Strand. Es ist ein wunderschöner Tag, auf einer entfernten Sandbank räkeln sich die Robben in der Sonne. 
Am Strand
Am Strand
Dünen
Dünen
Robben auf der Sandbank
Robben auf der Sandbank
Rentner auf der Robbe
Rentner auf der Robbe

Mittwoch, 3. Juni

Das Wetter heute Morgen ist besser, als wir es erwartet haben. Mit den Rädern fahren wir los bei Sonnenschein, der nur gelegentlich von durchziehenden Wolken abgeschirmt wird. Wir fahren nach Brouwershaven, einer kleinen Hafenstadt am Grevelingenmeer. Dort gibt es ein kleines Fischgeschäft, bei dem wir schon früher gut und preiswert eingekauft haben. Mit Muscheln und frischem Seefisch machen wir uns wieder auf den Heimweg, nicht ohne uns vorher mit einer Portion Kibbeling mit Fritten zu stärken. Am späten Nachmittag machen wir noch eine Radtour entlang der Küste.
Brouwershaven am Grevelingenmeer
Brouwershaven am Grevelingenmeer
Altes Rathaus
Altes Rathaus
Imbisspause
Imbisspause
Radtour entlang der Küste
Radtour entlang der Küste

Donnerstag, 4. Juni

Kühl und windig, viel mehr kann man zum Wetter heute nicht sagen. Aber kein Regen! Also raus geht’s, ab zum Strand. Natürlich mit passender Kleidung. Unterwegs machen wir eine gruselige Entdeckung: Wir finden eine tote Robbe am Strand. Bisher haben wir ja diese fröhlichen Gesellen ja nur aus der Entfernung gesehen. Jetzt liegt eine von ihnen tot vor uns. Als wir uns wieder entfernen, kommt ein Jeep, wohl von der Strandwacht, und inspiziert die Lage.  
Zum Mittagessen gibt es heute Muscheln. Am Neeltje Jans, einem Sperrwerk, das Zeeland vor Sturmfluten schützt, gibt es eine Muschelzuchtstation. Mit großem Erfolg werden hier Miesmuscheln von großer Qualität gezüchtet. „Zeuwse Mosselen“ haben in Gastronomiekreisen einen sehr guten Ruf. Den finden wir heute bestätigt. Mit einer Flasche Riesling aus Rheinhessen etablieren wir hier wieder unser Gourmet-Womo.
Rauer Wind
Rauer Wind
Tote Robbe am Strand
Tote Robbe am Strand
Freie Sonnenstühle
Freie Sonnenstühle
„Zuppa di Cozze“ mit Riesling
„Zuppa di Cozze“ mit Riesling

Freitag, 5. Juni

Heute ist es kalt, es regnet immer wieder. In einer Regenpause machen wir uns auf einen kleinen Rundgang durch den Ort und entdecken auch hier wieder Relikte der unseligen deutschen Vergangenheit: Eine Gedenkstätte für zehn von der deutschen Besatzungsmacht ermordeten Widerstandskämpfer.
Zurück im Womo brät Annemie unsere eingekauften Schollen.
Frische Scholle
Frische Scholle
Riesling aus dem Elsaß
Riesling aus dem Elsaß
Heute früh überrascht uns beim Frühstück der Sonnenschein. Wir machen uns deshalb schnell auf, um mit dem Bus nach Ziericksee zu fahren, dem größten Ort hier auf Schouwen. Technisch auf dem neusten Stand ist die Möglichkeit, sich ein Ticket zu besorgen - QR-Code scannen, Daten eingeben, dann per e-mail Barcode empfangen den man dann unter das Lesegerät im Bus hält. Früher hat man sich das Ticket einfach beim Busfahrer gekauft. Dafür sind wir dann in knapp zwanzig Minuten in Ziericksee. Der Ort empfängt uns mit zeeländischem  Charme: Kleine Fischerhäuschen, Zugbrücken und -brückchen, ein prachtvolles historisches Rathaus, die Hafenpromenade...  Dort entdecken wir auch den Laden mit „Zeuwse Mosselen“. Da können wir natürlich nicht widerstehen. Im Womo kommt wieder unser Muscheltopf zum Einsatz...
Fischerhäuschen
Fischerhäuschen
Zugbrücken
Zugbrücken
Hafen
Hafen
Havenplein
Havenplein
Rathaus
Rathaus

Sonntag, 7. Juni

Das Wetter ist weiterhin wechselhaft - mal scheint die Sonne, mal ist es bedeckt. Wir laufen am Strand entlang und gehen auf Vogelbeobachtung. Zur Zeit brüten in den Dünen viele sogenannte Bodenbrüter, die ihr Nest in den Dünensand bauen. Sie sind natürlich besonders von den Menschen gefährdet, die ungerührt von den Verbotsschildern durch die Dünen latschen, möglicherweise auch noch ihren Hund frei laufen lassen. Die Brutpopulation ist in den letzten dreißig Jahren hier auf Zeeland um über achtzig Prozent zurückgegangen. Wir sind daher ganz stolz als wir im Dünenengras einen Sandregenpfeifer entdecken. Aber letztlich besteht hier an der Küste ein Verdrängungswettbewerb und es scheint, der Tourismus gewinnt.
Dünenstrand
Dünenstrand
Dito
Dito
Sandregenpfeifer
Sandregenpfeifer

Montag, 8. Juni

Heute Morgen sah es nach schlechtem Wetter aus. Um acht Uhr schwinge ich mich dann zum Joggen aus dem Bett und siehe da, der Himmel reißt auf. Nach dem Frühstück laufen wir heute mal zur Abwechslung den Strand Richtung Osten entlang. Hier geht es zum Ende der ehemaligen Insel  - heute ist hier der Brouwersdamm, der Schouwen mit dem Festland verbindet. Hinter dem Damm ist das heutige Grevelingen-Meer,  beliebt besonders bei Surfern. Nach der großen Überschwemmungskatastrophe 1953 wurde Zeeland eingedeicht, bzw. mit Sperrwerken versehen, die die verschiedenen Inseln vor den Nordseefluten schützen sollten. Bislang hat das geklappt.
Lebensretterhäuschen am Strand
Lebensretterhäuschen am Strand
Strand, im Hintergrund der Brouwersdamm
Strand, im Hintergrund der Brouwersdamm

Dienstag, 9. Juni

Blauer Himmel, strahlender Sonnenschein. Nur das Thermometer entspricht in seiner Anzeige noch nicht so recht unseren Erwartungen. Egal, wir machen uns auf zu einer Radtour zum Naturschutzgebiet Schelphoek entlang der Küste der Oosterschelde. Wir fahren durch Burgh Hamstede, einem reizenden zeeländischen Dörfchen. Der Küste entlang liegen immer wieder kleine Teiche und Niedriggewässer, die Wasservögel nur so anziehen. Die umliegenden Wiesen bieten Raum zum Brüten. Wir haben mit unseren Ferngläsern freie Sich auf so manche Vogelfamilie. 
Den späten Nachmittag nutzen wir wieder zu einem längeren Strandgang. Einige neugierige Robben, die die Flut von ihrer Sandbank vertrieben hat, beobachten das Treiben am Strand aus sicherer Wasserposition.
Morgen fahren wir für einige Erledigungen zurück nach Münster. Montag geht es dann wieder nach hier zurück.
Uferschnepfe bei der Nahrungsaufnahme
Uferschnepfe bei der Nahrungsaufnahme
Vogelparadies
Vogelparadies
Austernfischer mit Nachwuchs
Austernfischer mit Nachwuchs
Möwe mit drei Küken
Möwe mit drei Küken
Gänsemarsch
Gänsemarsch
Kirchturm eines untergegangenen Dorfes
Kirchturm eines untergegangenen Dorfes
See im Naturschutzgebiet
See im Naturschutzgebiet

Montag, 15. Juni

Wir sind wieder zurück in Renesse. Nach dem Regentag in Bocholt gestern, freuen wir uns über die wärmende Sonne, die klare Luft und den blauen Himmel. Bevor wir den Campingplatz ansteuern, fahren wir zum Sperrwerk Neeltje Jans, um in der dort ansässigen Muschelzucht einzukaufen. Die geschäftstüchtigen Besitzer haben hier gleich ein Restaurant angeschlossen, das ein Muschel- und Fischangebot vorhält, wie man es sonst in den Niederlanden nicht so oft findet. Doch wir wollen ja selbst kochen und kaufen deshalb auf Vorrat ein.
Am Campingplatz angekommen richten wir uns wieder schnell ein und machen uns dann auf den Weg zum Strand. Es ist Ebbe, die Robben räkeln sich wieder auf der Sandbank und wir beobachten eine Möwe, die genüßlich eine Krabbe verspeist.
Standplatz in Renesse
Standplatz in Renesse
Robbenmahlzeit
Robbenmahlzeit
Weinpause am Strand
Weinpause am Strand

Dienstag, 16. Juni

 Gleich nach dem Frühstück machen wir uns mit den Fahrrädern auf nach Westenschouwen. Auf gut ausgebauten „Fietspaden“ radeln wir zunächst durch ein Waldgebiet nach Burgh-Hamstede. Von dort geht es durch ein riesiges bewaldetes Vordünengebiet bis ans Meer. Dieser Strand ist nur zu Fuß oder mit dem Fahrrad erreichbar, deshalb sind hier verhältnismäßig wenig Besucher, obwohl es einer der schönsten Strände hier auf Schouwen ist.   
Vordünengebiet
Vordünengebiet
Schneeweiße Sanddüne bei Westenschouwen
Schneeweiße Sanddüne bei Westenschouwen
Strand
Strand
Holz-Buhne
Holz-Buhne

Mittwoch, 17. Juni

Auch heute ist beim Aufstehen schon blauer Himmel und Sonnenschein zu sehen. Deshalb frühstücken wir zügig und machen uns mit den Rädern auf den Weg nach Niew Hamstede. Auf dem Weg müssen wir eine Düne mit einer Steigung überwinden, die selbst einen Alpenländler vor Neid erblassen ließe: Bei 25% Steigung machen selbst die Elektrofahrräder schlapp. In Niew Hamstede verbergen sich große Villen hinter dichten Hecken. Direkt daran im Anschluss erstrecken sich die unter Schutz gestellten Vordünen. Ja, einige sind immer gleicher...
Der Leuchtturm, den wir besichtigen wollen, ist leider eingerüstet. Dafür bietet sich uns am Strand ein südländisches Panorama.
Strandpanorama
Strandpanorama
Dünenlandschaft
Dünenlandschaft
Eingerüsteter Leuchtturm
Eingerüsteter Leuchtturm
Kiebitz in der Feuchtwiese
Kiebitz in der Feuchtwiese

Donnerstag, 18. Juni

Nach durchgehendem Regen ab achtzehn Uhr gestern Abend, hat es heute Morgen damit ein Ende. Bis in den frühen Mittag dauert es dann noch, bis der Himmel völlig klar ist. Dann hält uns aber nichts mehr und wir fahren mit den Rädern über den Brouwersdamm in Richtung der Nachbarbarinsel Goerre Overflakke. Ein toller Anblick: Links die Nordsee, rechts das Grevelingen-Meer. Ein Gang über den Strand bei Ouddorp beendet unsere Tour. Zuhause gibt es dann Seezunge mit jungen Kartoffeln und grünem Salat. Dazu ein frischer Wein aus Rhein-Hessen - köstlich.
Strand bei Ouddorp
Strand bei Ouddorp
Wassermarken
Wassermarken
Kultiges Dünenhaus
Kultiges Dünenhaus
Seezunge in Womoküche
Seezunge in Womoküche
Fischgericht
Fischgericht