Das Reisefieber hat uns wieder gepackt
- wir fahren auf der Autobahn Richtung Südosten. Diesmal wollen wir das touristisch eher unerschlossene Albanien erkunden. Die Lage an der Spitze derBalkanhalbinsel bringt es mit sich, dass wir dabei
allen Ländern des ehemaligen Jugoslawien einen Besuch abstatten. Doch zunächst müssen wir erst mal deutsches Terrain überwinden. Die Autobahnen sind staufrei und wir kommen gut durch. Die rechte Spur
ist jedoch durchgängig mit LKW’s belegt. Erstes Ziel unserer Etappe heute ist Regensburg. Wir haben einen schönen Stellplatz an der Donau in fußläufiger Enfernung zur Innenstadt. In einer urigen
Gaststätte bekommen wir bayrische Tappas und einen Tafelspitzsalat zu einem bayrischen Bier als Imbiss serviert.
Mittwoch, 30. Mai
Ein starkes Gewitter mit begleitendem Starkregen hindert uns gestern Abend am frühen Einschlafen. Doch die Abkühlung tut gut. Am Morgen machen wir noch einen kurzen Ausflug in die City - dann
fahrenwir weiter Richtung Österreich. An der Grenze laden wir noch die „go-box“ auf - unser Beitrag zum Mautaufkommen des austrischen Nachbarn. Station machen wir heute in Graz. Am Zentralfriedhof
findenwir einen schönen Stellplatz. Zu einem Gang in die Innenstadt fehlt uns wegen der weiterhin schwül-warme Temperatur die Lust. Wir schlendern über den Friedhof und entdecken dort das Grab
desehemaligen Rennfahrers Jochen Rindt, die Grabstätte eines Naziputschisten und viele Nekropolen, die dem Vergessen und der Vergänglichkeit des Menschen mit steinerner Monumentalität trotzen
sollen.
Donnerstag, 31. Mai
Die Strecke ist zwar nur kurz, sie
führt uns aber durch drei Länder. Von Graz in Östereich geht es durch Slowenien ins benachbarte Kroatien. Nur dreihundert Kilometer, aber auch hier an der Grenze wieder Formalitäten. Slowenien
hat für unser Womo wieder eine Sondermaut. Wie in Österreich brauchen wir wieder eine „go box“ - wenn es sie denn gäbe. „No box“, ist die Ansage. Für heute reicht eine Bescheinigung, dass wir
bezahlt haben. Anspruch und Wirklichkeit gehen gelegentlich getrennte Wege. Die Kroaten machen es wie sonst überall: Mautstation, zahlen, weiterfahren. Jetzt sind wir im Nationalpark bei den
Plitwitzer Seen auf einem Naturcamp mitten im Wald. Frische Waldluft und Vogelgezwitscher, das ist doch entspannender als die letzten zwei Tage auf vollenStraßen. Morgen starten wir zu einer
Wanderung rund um die Seen.
Freitag, 1. Juni
Schon früh am Morgen haben wir unser Ränzel geschnürt und warten auf den Shuttlebus, der uns vom Camp zu den Plitwitzer Seen bringt. Der Andrang ist groß, nicht nur wir sind auf diese Idee gekommen.
Die Seen gehören bereits seit 1979 zum Weltnaturerbe und die Verantwortlichen tun alles, um diesem Anspruch auch gerecht zu werden. Die
sechzehn Seen liegen terrassenförmig mitten im Nationalpark und sind alle durch Wasserfälle miteinander verbunden. Alles mündet in einer Kalksteinschlucht in die sich auch der größte Wasserfall mit
einer Höhe von siebenundsiebzig Meter ergießt. Die Besucher
werden über befestigte Wege und Stege geleitet, um dieses einzigartige Naturschauspiel in Augenschein zu nehmen. Wir wandern entlang der Seen und können diese an Engstellen auch über hölzerne Stege
queren. Es gibt viele Besucher doch die Menge verläuft sich.
Samstag, 2. Juni
Vom Plitwitzer Naturpark geht die Reise heute Richtung Küste. Ein weiteres Highlight steht auf der Tagesordnung. Die St. Jakob Kathedrale in Šibenik. Im „Heimatkrieg“, wie ein Prospekt vermeldet, von
einem Treffer schwer beschädigt, wurde sie 2000 in die Weltkulturerbeliste aufgenommen. Und wieder bewährt sich die Vorbereitung mit Mein-Womo-Net: Zielsicher steuern wir einen Parkplatz hinter einem
Hallenbad an, der uns Schatten und Parkraum genug bietet. Um das Hallenbad herum gelaufen und schon liegt das Panorama von Šibenik vor uns. Wir bummeln entlang des Fischerhafens und finden in einem
kleinen Fischrestaurant an der Hafenmole Platz und Fischgerichte, die Leib und Seele erfreuen. Auch die Ortsbesichtigung überzeugt. Die Kathedrale, mörtellos mit reiner Steinmetzkunst ineinander
gefügt, verweigert uns aber den Blick in ihr Inneres. Wir sind für diese geistliche Stätte zu sommerlich gekleidet. Die Plätze und Gassen sind voller Leben und immer wieder wird der Blick auf die
Adria freigegeben.
Sonntag, 3. Juni
Hier ist der Sommer ausgebrochen. Wir haben Temperaturen um die dreißig Grad, das Wasser im Meer ist so angenehm, dass auch Warmduscher sich davon nicht abschrecken lassen. Wir sind in einem Camp
nahe Šibenik untergekommen und genießen das sommerliche Feeling.
Montag, 4. Juni
An einer pittoresken Küste entlang fahren wir von Šibenik aus nach Trogir. Wir müssen über zwei Brücken auf eine kleine Insel, um zu unserem Camp in Okrug zu gelangen. Eine Kroatin, die in Versmold
groß geworden ist, parliert mit uns in fließendem Deutsch und geht mit uns über das Gelände, um einen Platz auszusuchen. Wir stehen jetzt im Pinienschatten nur durch ein paar Stufen abwärts vom Meer
getrennt. Traumhaft. Mittlerweile ist es wieder richtig heiß und wir nutzen die Gunst der Lage für ein längeres Bad im Meer. Die gebratenen Forellen, die wir heute Morgen im Konsum eingekauft haben,
mit frischem Salat und Pommes Frites aus dem CP-Restaurant schmecken uns jetzt noch mal so gut. Morgen früh wollen wir mit einer kleinen Personenfähre rüber nach Trogir.