Sonntag, 3. März

Heute, am 3. März, ist es draußen schon frühlingshaft - die Sonne kommt immer wieder durch und das erste Grün wagt sich heraus. Zeit für uns, sich wieder auf den Weg zu machen. In diesem Jahr wollen wir die griechische Halbinsel Peloponnes bereisen. Hier sind die „Hotspots“ der griechischen Antike, hier gibt es aber auch lange Strände und Bergland zum Wandern. 
Wir starten in der nächsten Woche am Sonntag und haben uns schon für die Hinfahrt schöne Ziele ausgesucht. Die Karte zeigt unsere ersten Etappen.

Sonntag, 10. März

Wir haben gestern schon alles gepackt und im Wohnmobil verstaut - da können wir heute in Ruhe frühstücken und müssen lediglich noch unsere restlichen Utensilien einräumen.
Da klopft es an der Tür, unsere liebe Nachbarin Gna bringt uns für unterwegs vietnamesische Bonbons und verabschiedet sich herzlich von uns. Kurz darauf klingelt es - Hanni und Karsten, alte Freunde, Nachbarn, Genossen und Reisegefährten kommen ebenfalls, um uns zu verabschieden. Bei soviel Zuwendung kann doch gar nichts mehr schiefgehen.
Die Autobahn ist relativ frei, wir kommen gut voran und am frühen Nachmittag erreichen wir Speyer, unser erstes Ziel auf der Route. Der Stellplatz ist am Technologiemuseum, dies mutet aber eher wie eine stillgelegte Air Base der US Army an. Seis drumm. Wir nutzen den Nachmittag für einen ausgedehnten Stadtbummel durch die alte salische Kaiserstadt.
Hanni hat unsere Abfahrt fotografiert
Hanni hat unsere Abfahrt fotografiert
Stellplatz am militärischen Lastenflugzeug
Stellplatz am militärischen Lastenflugzeug

Montag, 11. März

Auch heute geht es zügig voran: Unser Ziel ist der Hochrhein in der Nähe von Schaffhausen. Doch der erste Platz, den wir ansteuern, ist gesperrt. Hier in Bad Säckingen ist Kirmes!
Wir fahren vier Kilometer weiter und finden ein idyllisches Plätzchen am Rheinufer in der Nähe von Laufenburg. Schnell richten wir uns ein und machen uns auf zu einer Wanderung um die „Laufenburger Acht“, ein Wanderweg, der in Form einer Acht immer am Rheinufer entlang führt. Dabei wird die Seite des Rheins dreimal gewechselt. Es ist ein wunderschöner Nachmittag, die Sonne scheint, die Blumen schießen aus dem Boden und die Vögel zwitschern um die Wette. Es ist Frühling!
Stellplatz am Rheinufer
Stellplatz am Rheinufer
Erster Seitenwechsel am Kraftwerk
Erster Seitenwechsel am Kraftwerk
Zwischen Deutschland und der Schweiz
Zwischen Deutschland und der Schweiz
Blick über die Grenze auf die Schweiz
Blick über die Grenze auf die Schweiz

Dienstag, 12. März

Und schon sind wir wieder in Como. Wir bekommen einen super Stellplatz, kein Wölkchen trübt den Himmel und die Sonne gibt ihr Bestes. Die Fahrt durch die Schweiz ist unspektakulär. Das schöne Wetter nutzen wir, um draußen in der Sonne unser Mittagessen einzunehmen. Mit der kleinen Fähre fahren wir dann über den See in die Altstadt und genießen dort unser erstes Eis. Es ist eine gute Stimmung hier, die Menschen sitzen draußen in den Cafès und erfreuen sich mit uns an der  Frühlingssonne.
Stellplatz in der Sonne
Stellplatz in der Sonne
Blick über Como und den See
Blick über Como und den See
Hafen in der Abendsonne
Hafen in der Abendsonne

Mittwoch, 13. März

Der Handel hat diese Stadt in der Adrialagne reich und mächtig gemacht - jetzt ist sie ein touristischer „Hot Spot“, der jedes Jahr so viele Besucher anlockt, dass die Stadt daran beinah zu ersticken droht. Wir sind in Venedig, stehen in der Nähe des Hafens und können mit dem Bus alle zehn Minuten in die Lagunenstadt fahren. Der bringt uns bis zum Busbahnhof, nur noch über die erste Brücke gestiegen und schon sind wir in dem Gewirr von Brücken und kleinen Gassen, sehen prächtige Palazzie und ehrwürdige Kirchen. Wir bummeln zur Rialtobrücke und zur Piazza San Marco. Langsam wird es dämmrig, der Bus bringt uns zügig wieder zurück.

In der Lagunenstadt
In der Lagunenstadt
Gondel im Kanal
Gondel im Kanal
Blick auf Nachbarinsel Guidecca
Blick auf Nachbarinsel Guidecca
Canal Grande in der Abenddämmerung
Canal Grande in der Abenddämmerung

Donnersta, 14. März

Heute Morgen spüren wir die Lagune um uns herum hautnah: Tief hängender, dichter Nebel wabert um unser Wohnmobil, als wir die Tür öffnen. Deshalb lassen wir uns erst einmal etwas Zeit - durch diese Suppe wollen wir Venedig nicht erkunden. Um neun Uhr klart es langsam etwas auf, und wir machen uns auf den Weg zum Bus. Der steht schon an der Haltestelle als wir ankommen, Glück gehabt.
Heute wollen wir zum Rialto Markt, doch vorher trinken wir noch einen Latte Machiato, essen dazu ein Tramezzini (belegtes feines Brot) und wärmen uns noch in der Morgensonne, die jetzt ihren Durchbruch vollendet hat. Auf geht es zum Fisch- und Gemüsemarkt, doch mittlerweile ist es schon kurz vor ein Uhr und die Händler bauen ihre Stände schon ab. Schade! Wir bummeln noch etwas durch das Viertel und entdecken schließlich eine kleine Osteria mit speziellen kleinen Fischspezialitäten. Das lassen wir uns nicht entgehen, Annemarie bestellt eine Fischlasagne und ich will mich an einem Pulpo erfreuen. Das Essen ist gut, der Preis allerdings auch. Das Preis/Leistungsverhältnis ist doch arg zu unserem Ungunsten verschoben. Wir sind in Venedig!
An der Piazza San Marco müssen wir in einer Schlange anstehen, bis wir die Basilika betreten können. Dafür entschädigt uns das Innere der Kathedrale für die Wartezeit. Prachtvolle Mosaiken auf dem Fußboden, die Decke wird von Mosaiken auf Goldgrund geschmückt. Das Erscheinungsbild des Doms ist infolge der langen Bauzeit ein Stilmix zwischen Byzantinischer Architektur und venezianischer Gotik. Nach soviel Kultur erholen wir uns vor der Heimfahrt bei einem Capuccino auf dem Markusplatz.
Rialtobrücke
Rialtobrücke
Fischmarkt
Fischmarkt
Mittagspause in der Osteria
Mittagspause in der Osteria
Marcus Dom außen
Marcus Dom außen
Cappuccino auf der Piazza
Cappuccino auf der Piazza

Freitag, 15. März

Heute machen wir uns schon früher auf den Weg, wollen wir doch unbedingt den Rialto Markt in voller Aktion sehen. Schon zu Beginn liegt eine Schute mit Obst und Gemüse beladen an der Kaimauer des Kanals vertäut - in Venedig lebt man eben am und auf dem Wasser. Der Fischmarkt bietet alles was das Herz begehrt. Schalentiere und Frischfisch jeglicher Art und Größe liegen verlockend ausgebreitet auf den Markttischen. Jetzt bedauern wir es, dass für die nächsten zwei Tage die Fähre unser Zuhause ist, da können wir unsere Küche nicht nutzen. Aber auch das Obst und Gemüseangebot ist frisch und reichhaltig. Danach machen wir uns auf ins alte jüdische Ghetto.
Seit dem sechzehnten Jahrhundert mussten hier die Juden der Stadt auf einer Kanalinsel leben. Diese Insel war nur über zwei Brücken zu erreichen, deren Tore abends geschlossen wurden. Ghetto bedeutete ursprünglich Gießerei, d.h. die Juden wurden auf dem Gelände einer ehemaligen Gießerei angesiedelt. Der Begriff wurde dann aber Namensgeber für einen abgeschlossenen Wohnbezirk.
Im Ghetto gibt es noch zwei Synagogen, mehrere Restaurants und Läden mit koscheren Speisen. Erst unter Napoleon wurde der Zwang zur Ansiedlung im Ghetto für die Juden aufgehoben.
Obst- und Gemüsestand auf dem Wasser
Obst- und Gemüsestand auf dem Wasser
Fischangebot
Fischangebot
Frischer geht’s nicht
Frischer geht’s nicht
Eingang zum jüdischen Ghetto
Eingang zum jüdischen Ghetto