Montag, 22. April

Das Einchecken und die Zollkontrolle verläuft diesesmal sehr easy. Wir sind schon um 12.30 Uhr auf der Fähre und können uns einrichten. Doch die gesamte Prozedur müssen auch alle anderen Mitreisenden über sich ergehen lassen. Besonders das Scannen jedes einzelnen Fahrzeugs erweist sich als sehr zeitaufwändig und so startet die Smeralda erst zweieinhalb Stunden später als geplant. Das Wetter meint es gut mit uns - die Sonne scheint und wir können die Fahrt durch die Straße von Gibraltar auf offenem Deck genießen. Auch Dienstag ist schönes Wetter und mit genügend Lesestoff wird einem die Zeit nicht lang. Barcelona erreichen wir wegen der verzögerten Ausreise erst gegen Abend. Und auch hier verschiebt sich die vorgesehen Abfahrt wieder um über zwei Stunden, so dass wir doch schon ganz schön im Rückstand sind.
Im Hafen von Tanger-Med
Im Hafen von Tanger-Med
Bei Sonnenschein verabschieden wir uns von Afrika
Bei Sonnenschein verabschieden wir uns von Afrika

Mittwoch, 24. April

Heute ist es kühl und regnerisch. Wir fahren der verlorenen Zeit hinterher und statt um fünfzehn Uhr sind wir erst abends um acht in Savona bei Genua. Das Auschecken dauert ewig lang, da alle noch einmal durch den italienischen Zoll müssen. An sich kein Akt, wir werden einfach durchgewunken, aber bei den Marokkanern mit den voll und hoch beladenen Kleintransportern schauen die italienischen Zöllner genauer hin. Und das dauert...
Weiterfahren macht jetzt keinen Sinn mehr. Ich mache einen Womostellplatz in der Nähe ausfindig, dort verbringen wir die Nacht.

Donnerstag, 25. April

Auf der Wetterkarte suchen wir einen Ort, an dem es in den nächsten Tagen mit großer Wahrscheinlichkeit nicht regnet, möglichst die Sonne scheint und der für uns zügig erreichbar ist. Zwischen Appenin und Alpen werden wir fündig und so steuern wir nach ausgiebigem Schlaf Pavia an. Unterwegs versorgen wir uns in einem Supermarkt mit Lebensmitteln - alles wieder etwas ungewohnt nach den letzten zwei Monaten in Marokko und seinen rustikalen Märkten. Der Campingplatz ist schnell gefunden. Mit den Rädern machen wir dann eine erste Erkundungstour entlang des Ticino in die City.
Der Ticino bei Pavia
Der Ticino bei Pavia

Freitag, 26. April

Nach dem Frühstück radeln wir wieder den Ticino entlang ins centro storico von Pavia. Der Fluss ist durch das Schmelzwasser der Alpen gut gefüllt und auch der Regen der letzten Tage hat da seinen Anteil. Die Innenstadt von Pavia begeistert. Das ist Italien von seiner besten Seite. Blitzsaubere Straßen, kein Autoverkehr, alte Barockhäuser, die Piazza Vittoria umgeben von Häusern aus dem 14. und 15. Jahrhundert. Unzählige Kirchen und Paläste und nicht zuletzt der Dom. Die alte Universität liegt direkt an der Hauptstraße. Hier wirkte Alessandro Volta, der Namensgeber für die Maßeinheit der elektrischen Spannung, das Volt. Ein kleines Museum in der Uni beherbergt seinen Experimentierplatz mit einigen Versuchsaufbauten. In einem kleinen Restaurant an der Piazza Vittoria essen wir für wenig Geld das „menu del giorno“.
Piazza della Vittoria, im Hintergrund der Dom
Piazza della Vittoria, im Hintergrund der Dom
Der Dom mit großer Kuppel
Der Dom mit großer Kuppel
Ponte Coperto, bedeckte Brücke über den Ticino
Ponte Coperto, bedeckte Brücke über den Ticino

Sonntag, 28. April

Mit Getute und Getrommele kommt uns eine bunte Truppe auf dem Fußweg zum Dom entgegen. Wir sind in Speyer, vor der Kälte in Freiburg heute Morgen nach hierhin geflüchtet und wollen uns die Stadt ansehen, in der jetzt mittlerweile die Sonne scheint. Es ist Mittelaltermarkt hier in der Kaiserstadt und die Schausteller machen mit ihrem Umzug etwas Reklame für ihr Budendorf. Doch uns zieht es zum Dom, der Grablege der Salischen Kaiser im Mittelalter und wir bestaunen schon mal die imposante Kulisse der romanischen Kathedrale von außen. Auch im Innern steht der Dom diesem Eindruck in nichts nach. Die gewaltige Krypta beherbergt die Kaisergräber. Noch ein historisches Highlight hat Speyer zu bieten. Im Judenhof, hinter dem Bischofspalast,  befindet sich Europas größtes jüdisches Ritualbad (Mikwe) aus dem Mittelalter. Es liegt zehn Meter unter dem Erdboden und wird vom Grundwasser gespeist. Ein kleines jüdisches Museum und die Überreste der alten Synagoge runden diesen Besuch ab. Gegen Abend fahren wir nach Schöffengrund. Dort haben wir unser rollendes Eigenheim bei einem kompetenten Womohändler zur fälligen Inspektion angemeldet.
Schaustellerumzug zum Mittelaltermarkt
Schaustellerumzug zum Mittelaltermarkt
Kaiserdom in Speyer
Kaiserdom in Speyer
Innenraum
Innenraum
Altstadttor
Altstadttor
Eingang zum Ritualbad
Eingang zum Ritualbad

Montag, 29. April

In unserem Garten sieht es frühlingshaft aus. Aber der Schein trügt: In Münster ist es kühl und regnerisch. Dagegen können wir heute Morgen in Schöffengrund noch durch ungehinderten Sonnenschein spazieren und so die Zeit nutzen, die unser Womospezialist für die Jahres-Inspektion braucht. Nach gut zwei Stunden ist er fertig und staufrei geht es durch bis nach Münster. Eine schöne Reise ist zu Ende.
Unser Garten im Frühlingslook: Nur der Rasen braucht einen neuen Schnitt
Unser Garten im Frühlingslook: Nur der Rasen braucht einen neuen Schnitt