Heute machen wir einen Ruhetag in
diesem schönen Camp und genießen das Nichtstun. Das Wetter erreicht mittlerweile sommerliche Temperaturen, so dass wir uns zum Mittagessen schon in den Schatten einer schönen Steineiche begeben.
Unsere Wintersachen motten wir ein und verstauen sie hinten in der „Garage“. Bei einem kleinen Rundgang treffen wir eine Schildkröte, die es sich im Gras gut gehen lässt.
Dienstag, 12. März
Als Ziel für heute haben wir uns das
„vallee du paradies“ ausgesucht. Ein schmales Tal, von einem Fluss geschnitten, gesäumt von Palmen. Von zwei Seiten soll es erreichbar sein, wir wählen die Seite, die für uns am nächsten liegt. Doch
wir haben noch nicht mal ein Drittel der Strecke hinter uns, da heißt es wieder umkehren. Die Straße ist nicht befahrbar. Wir nehmen die nächste Zufahrt und alles ist im grünen Bereich. Wenn nicht
die Baustellen wären, die aus dem vallee du paradies auch ein Paradies für Autofahrer machen sollen. Nach der Taldurchfahrt schrauben wir uns noch auf tausendzweihundert Meter Höhe hinauf und finden
einen Stellplatz bei einem Hotel/Restaurant. Wir genießen die Aussicht auf ein wunderschönes Bergpanorama von der Hotelterasse aus. Nachts stören nur einige aufgeregte Hunde unseren
Schlaf.
Mittwoch, 13. März
Von unserem Platz am Hotel brechen wir
rechtzeitig auf in Richtung Tafraoute. Unterwegs haben wir noch ein kleines Problem zu meistern. Unser Kühlschrank arbeitet auf Gas nicht so, wie wir es gerne hätten. Im Womo-Führer finde ich eine
Adresse einer Werkstatt in Agadir, die auf solche Fälle spezialisiert ist. Mit den Geodaten lotst uns das Navi sicher zu der angegeben Adresse. Und siehe da: Wir sind bei Meistern ihres Faches
gelandet. Innerhalb einer Stunde ist der Kühlschrank repariert und wir können fröhlich weiterziehen. Die Tour führt uns durch den Antiatlas. Es empfängt uns eine wunderschöne Berglandschaft aber
unsere Durchschnittsgeschwindigkeit liegt eher im unteren Bereich. In Tafraoute finden wir wieder Platz unter den zwei Palmen wie im letzten Jahr.
Donnerstag, 14. März
Der Tag begrüßt uns mit der
aufgehendenSonne über den roten Granitfelsen, die unseren Stellplatz rundherum umgeben. Es ist schon eine Besonderheit der Natur, dieser Platz. Ein riesiges Plateau, bestanden mit Palmen und
Arganien, das von den roten Felsen weitläufig eingefasst ist. Ein Paradies für „Freisteher“. Dabei ist auch hier an die Ver- und Entsorgung gedacht: Die Toilette kann in einem Schacht entsorgt
werden, frisches Wasser liefert jeden Tag ein Tankwagen, der über das Gelände fährt. Die Müllabfuhr leert täglich die Mülltonnen. Trotzdem ist es kein Camping- oder Stellplatz im eigentlichen Sinne,
da die Fläche so groß ist. Gelegentlich treiben Hirten ihre Ziegen- oder Schafherden durchs Gelände. Die arme Bevölkerung hat längst erkannt, dass mit diesen Leuten in den Wohnmobilen Geld zu
verdienen ist. Das beginnt schon am frühen Morgen mit dem Brotverkäufer, es geht weiter mit Ziegenkäse, Honig, Makronen, Wäschewaschen und der Zubereitung von Tajinen zum Abendessen. Wir sind rundum
versorgt. Das alles bei sommerlichen Temperaturen und sehr kleinen Preisen. Kein Wunder, das der Platz beliebt ist. Er ist besonders von Franzosen, die sich hier immer noch zuhause fühlen, zu über 90
% belegt.
Freitag, 15. März
In Tafraoute wollen wir etwas länger
bleiben. Wir genießen das Frühstück in der Sonne und die sich mit dem Sonnenstand ändernden Farben des Granitgebirges. Je nach Einstrahlung changieren sie von einem gräulichen Rosa zu einem kräftigen
Rot. Die Temperaturen sind sommerlich und steigen am Mittag bis auf dreißig Grad. Am Nachmittag machen wir einen Rundgang durch den Ort. Die „öffentlich rechtlichen“ Bereiche um Moschee, Schule,
Verwaltung sind wie fast überall in Marokko sehr ordentlich hergerichtet. Im Souk herrscht pralles Leben, wie woanders auch, doch haben wir den Eindruck mit etwas höherem Standard. Eine neue
Markthalle für Obst und Gemüse ist errichtet worden, die für Fleisch ist an einem anderen Ort. Dazu gibt es noch unzählige andere Verkausstellen.
Samstag, 16. März
Um der Mittagshitze zu entgehen,
brechen wir schnell nach dem Frühstück zu einer kleinen Rundwanderung auf. Wir wollen das Gebiet um unser Stellplatz-Plateau erkunden. Unterwegs begegnen wir Hirten mit ihren Ziegen und
Schafen, wir entdecken noch andere Plätze, auf denen sich Wohnmobilisten eingerichtet haben und sind natürlich begeistert von der umgebenden Natur. Unser Rundgang endet in Tafraout im Café
Marrakesch, wo wir unseren Durst mit frisch gepresstem Orangensaft löschen. Das Café atmet den Charme des vergangenen Frankreich. Sehr liebenswert. Von der Terasse aus, kann man das Treiben in der
Straße trefflich beobachten. Zurück am Womo rumpelt der Wassertankwagen über den Platz. Für einen kleinen Obulus wird unser Wasservorrat für die nächsten Tage wieder aufgefüllt.
Sonntag, 17. März
Heute ist unser Hochzeitstag. Außerdem
hat Kerstin Geburtstag. Wir erreichen sie ohne Probleme per Telefon, um ihr zu gratulieren. Wir haben wie immer eine marokkanische SIM-Karte. Hier gibt es überall gute Telefon- und Internetverbindung
zu kleinem Preis.
Zur Feier des Tages gehen wir heute
Mittag in ein kleines marokkanisches Restaurant, das allenthalben empfohlen wird. Ein guter Griff: Wir wählen eine Tajine - eine mit Rindfleisch, Pflaumen und Mandeln und die andere nach Art des
Hauses. Wir sind pappsatt und verzichten für heute auf jede weitere Nahrungszufuhr.