Heute geht‘s los. In der letzten Woche
haben wir alle Vorbereitungen getroffen, gepackt und das Womo aus dem Winterquartier geholt. Marokko wir kommen! Die Autobahn ist zwar nicht leer, aber man kann die rechte Spur benutzen, weil die
LKW’s fehlen. So fährt es sich doch entspannter. Schon nach sechs Stunden sind wir an unserem Stellplatz in Freiburg und haben noch viel Zeit für einen kleinen Stadtbummel.
Montag, 25.2.
In der Nacht fällt das Thermometer doch
noch um einige Grade und wir sind froh, dass wir es uns mit der Heizung schön „muckelig“ machen können. Auch das Duschwasser hat die richtige Temperatur und um neun geht es schon wieder „on the
road“. Wir rauschen nur so dahin. Der Gotthard-Tunnel lässt uns ohne Stau hindurch und kurz nach Mittag stehen wir schon auf unserem Stellplatz am Lago Maggiore. Die Sonne gibt ihr Bestes und am
Himmel ist kein Wölkchen zu sehen. Wir genießen Luft, Licht und das Panorama.
Dienstag, 26. 2.
Auch diese Nacht müssen wir noch
zuheizen. Die Kraft der Sonne reicht noch nicht so weit, die Umgebungswärme nachhaltig zu erhöhen. Macht nichts - wir haben ja ausreichend Gasvorrat. Nach dem Frühstück machen wir uns rechtzeitig auf
und laufen am Seeufer entlang nach Locarno. Es ist ein wunderschöner Frühjahrsmorgen: Die ersten Frühblüher wagen sich aus ihrem Gehäuse und vermitteln schon eine Ahnung der kommenden Blumenpracht.
Kamelienblüten zeigen sich in der Sonne, auch die ersten Magnolien beginnen sich zu entfalten. Uns gefällt ein Zaubernussstrauch an der Uferpromenade ganz besonders. Die städtischen Gärtner haben
schon die ganzen Grünanlagen in Form und Hochform gebracht. Wie man es von der Schweiz erwartet: Alles picobello!
Donnerstag, 28. Februar
Wir stehen auf einem Stellplatz bei
einem Womohändler am Rande von Genua. Eigentlich war das anders geplant. Meinen Geburtstagabend gestern wollten wir in Genua-Pegli in einem kleinen Restaurant verbringen. Aber der in Aussicht
genommene Campingplatz hatte geschlossen und in Genua ist zwar theoretisch, aber nicht praktisch, ein freier Parkplatz zu erwischen. Also setzen wir unsere Womo-Suchmaschine in Bewegung und ergattern
tatsächlich noch besagten Stellplatz. Das ausgefallene Geburtstagsessen schmerzt mich auch nicht sonderlich, da ich mit einer leichten Magen-Darmverstimmung kämpfe. Heute um dreizehn Uhr geht die
Fähre und vom Stellplatz aus erreichen wir den Hafen pünktlich um zehn Uhr. Wir stehen mitten unter hochbepackten Gefährten, die wohl marokkanischen Migranten gehören, die auf Heimaturlaub
fahren.
Freitag, 1. März
Die Sonne steht hoch am Himmel, in der
Ferne sieht man die Sagrada Familia, die Statue von Christoph Columbus grüßt die einfahrenden Schiffe im Hafen von Barcelona. Gestern Mittag sind wir mit der Excelsior aus dem Hafen von Genua
Richtung Marokko gestartet, heute Morgen laufen wir in den Hafen der Katalanischen Hauptstadt ein. Bisher ist es eine ruhige Fahrt, außer uns sind nur wenige Womo‘s an Bord. Die meisten Mitreisenden
sind Marokkaner, die wohl in Frankreich und Italien arbeiten und auf Heimaturlaub sind. Gestern war der Himmel bedeckt. Heute zeigt sich strahlendes Blau. Wir verbringen die Zeit mit Lesen - genug
Literatur haben wir dabei. Morgen Mittag sind wir in Tanger.
Samstag, 2. März
Nach dem Frühstück unterhalten wir uns
längere Zeit mit Womo-Kollegen aus Südtirol. Sie sind auch schon viel gereist und haben interessantes zu berichten. Gegen Mittag taucht er aus dem Dunst auf - der Felsen von Gibraltar, der den
Eingang zur Meerenge signalisiert. Schnell sind wir im Hafen von Tanger und auch die Zollabfertigung geht zügig über die Bühne. Auf der Autobahn fahren wir bis Moulay Bousselham, einem reizvollen Ort
an einer Lagune. Vom Campingplatz aus haben wir einen direkten Blick auf den Strand und den Ort.
Sonntag, 3. März
Heute Morgen liegt die Lagune und unser
Platz noch unter leichtem Nebel. Doch der verflüchtigt sich mit der aufsteigenden Sonne sehr schnell und es beginnt ein wunderschöner Sonnentag. Wir sind nach dem langen Sitzen auf der Überfahrt
begierig nach Bewegung und machen uns gleich nach dem Frühstück auf in den Ort. Moulay Bousselham liegt auf der Spitze eines Kaps und so müssen wir von unserem Platz an der Lagune einen kleinen
Aufstieg auf uns nehmen. Dafür eröffnet sich uns ein wunderschöner Blick über das Gewässer, das je nach Ebbe und Flut, unterschiedliche Wasserstände aufweist: Mal schwimmen die Boote, mal liegen sie
auf dem Trockenen. Im Ort beginnt schon ein sonntäglicher Ausflugsverkehr. Die Menschen aus der Umgebung kommen, um hier am Meer ihren freien Tag zu genießen. Nach einem Strandspaziergang können wir
der Versuchung nicht widerstehen und suchen ein kleines Fischlokal über dem Meer auf. Unser Gefühl hat nicht getrogen: Wir bekommen frischen Fisch vom Feinsten. Einen kleinen Wermuthstropfen gibt es
jedoch. Ein Glas Wein hätte dazu gut gepasst, doch da ist Mohammed vor...
Montag, 4. März
Um halb elf wartet Vasco schon am Tor des Campingplatzes auf uns. Wir hatten gestern verabredet, dass er uns heute mit seinem Boot in die Lagune hinausfährt. Das Wetter spielt mit und so
tuckern wir mit seinem Boot, getrieben von einem Zweitaktmotor-Außenborder, tief in die Lagune hinein. Das Wasser ist auf einem Tiefstand, auf den Sandbänken sind viele Menschen damit beschäftigt,
Muscheln auszubuddeln, die sie anschließend verkaufen. Auch für die Watvögel ist der Wasserrückgang ein Tischlein-deck-dich: Alles Essbare, was die Flut mit hereingebracht hat, wird sofort vertilgt.
Heerscharen von Wasservögeln tummeln sich in der Lagune. Auch eine große Gruppe Flamingos können wir in der Ferne ausmachen. Unsere Ferngläser leisten uns hier gute Dienste. Für den Fotoapparat sind
die Motive häufig nicht erreichbar. Die Lagune ist als Vogelreservat geschützt. Aber nur wenige „bird-watcher“ finden den Weg hierher.