Wir sind die vorletzten, die das
Camp Mariposa in Alghero verlassen. Das große schmiedeeiserne Eingangstor ist schon geschlossen. Für das Camp ist die Saison beendet. Wir verlassen Alghero über die Straße entlang der Steilküste
in Richtung Bosa. Diese Fahrt ist immer wieder ein besonderes Erlebnis - letztes Jahr haben wir hier eine große Gruppe Gänsegeier beobachtet, die in der Thermik kreisten. Heute sehen wir nur
vereinzelt in großer Entfernung mal ein Exemplar. Der Himmel ist mit Hochnebel bedeckt, es ist diesig - kein Wetter zum Fotografieren und für Geier.
Bosa empfängt uns gewohnt
freundlich. Wir finden wieder unseren Stellplatz am Temo -
Fluss mit schönem Blick auf die
Uferpromenade.
Dienstag, 9. Oktober
Heute hat Elsbeth, meine Schwester,
ihren siebzigsten Geburtstag. Wir telefonieren miteinander und freuen uns darüber, dass es uns so gut geht.
Wir verlassen Bosa in Richtung
Süden und machen Station in der kleinen Bucht von Porto Alabe, wo wir den Nachmittag und die Nacht verbringen. Das Wetter ist etwas unstet - immer wieder verdecken Wolken die Sonne, gelegentlich
fällt auch Regen. Aber natürlich nutzen wir die schöne Sandbucht zum Schwimmen. Wir sind weitestgehend allein. Für die Italiener ist schon Herbst.
Mittwoch, 10. Oktober
Hoch oben über der Ebene thront die
Kathedrale Santa Maria della Neve. Wir sind auf dem Weg in das kleine Bergstädtchen Cuglieri und wundern uns, dass so ein kleiner Ort so eine große Kirche besitzt. Wir steigen durch die schmalen
Gassen nach oben - hier erwartet uns ein tolles Panorama. Wir haben einen Rund-um -Blick über die Ebene bis zum Meer. Von Cuglieri aus geht es zu unserem nächsten Stellplatz am wunderschönen
Sandstrand Sa Mesa Longa.
Donnerstag, 11. Oktober
Uns erreichen besorgte Anfragen wegen
der Wetterverhältnisse auf Sardinien. Es gibt wohl ein Tief, das um Sardinien kreist und hier und da auch Starkregen und Wind mitbringt. Wir haben davon wenig mitbekommen - es ist eben etwas unstet.
Mal bedeckt, auch mal Regen, häufiger Sonne. Heute war ein wunderschöner Tag mit durchgehend Sonnenschein und blauem Himmel. Unser Platz liegt an einer zauberhaften Lagune, wir stehen mit anderen
Wohnmobilisten auf einem freien Platz direkt am Meer. Sehr entspannt...
Freitag, 12. Oktober
Beim Aufstehen erwartet uns schon
Sonnenschein und blauer Himmel. Nach dem Frühstück wandern wir die Steilküste hinauf, zur Ruine des spanischen Turms. Die Spanier haben zur Abwehr von Piraten aus Nordafrika während ihrer
Herrschaftszeit die ganze sardische Küste mit diesen Türmen vollgepflastert. Von einem Turm zum nächsten bestand Sichtverbindung. Heute stehen diese Relikte aus dem Mittelalter immer noch da -
sie werden häufig sehr gut restauriert. Dieser Turm ist als Ruine gesichert. Von hier oben hat man eine traumhafte Aussicht auf die Umgebung. Nach dem schweißtreibenden Ausflug geht es zunächst
einmal zur Abkühlung ins Meer. Am Nachmittag düsen wir mit dem Motorino zum Einkaufen nach Putzu Idu.
Samstag, 13. Oktober
Am Spätnachmittag machen wir eine leine
kleineWanderung entlang der Steilküste. Es ist eine wunderbare Atmosphäre - die intensiven Düfte der Macchia-Kräuter mischen sich mit der Seeluft, das Meer liegt da wie ein Spiegel für die
untergehende Sonne und das Abendlicht zaubert ein wunderschönes Farbenspiel auf die Steilküste. Wir schauen und staunen.