Es ist heiß!!! Seit gestern stehen wir in Rethymno an der Nordküste Kretas und schwitzen vor uns hin. Die Fahrt durchs Gebirge und den sich anschließenden Schnellstraßenkilometern war wegen der
vorzüglich arbeitenden Klimaanlage im Ducato sehr angenehm. Auch unser Platz ist ok, wir stehen im Schatten einer riesigen Tamariske und das Meer ist in kurzläufiger Entfernung. Doch was fehlt, ist
ein kühlendes Lüftchen, das einem bei 42°C im Schatten etwas Kühlung zufächelt. Am Vormittag waren wir noch mit dem Motorrad im Ort zum Einkaufen und haben uns im Schatten des venezianischen Kastells
mit frischgepresstem Orangensaft erfrischt. Aber jetzt, um 16 Uhr, ist selbst der Gang zum Wasser schon eine Anstrengung. Wir warten auf Abkühlung.
Freitag, 2. Juli
Die Fortezza von Rethymno, von den Venezianern im 16. Jahrhundert zur Abwehr der Osmanen gebaut, steht heute auf dem Besuchsprogramm. Wegen der Hitze gibt es nur eine Kurzfassung unserer Sportstunde,
damit wir bei noch angenehmen Temperaturen unseren kulturellen Horizont erweitern können. Das Motorrad lassen wir am alten Hafen stehen und machen uns auf den Weg, den Schloßberg hinauf. Schon hier
gibt es reizende Blicke auf die unten liegende Stadt, dann tauchen die hohen Festungsmauern auf, die zum Teil an das Meer hinabreichen. Der gesamte Bereich der Festung wird von der großen Moschee
dominiert, die über allem thront. Der Festungsbau hat den Venezianern wenig genützt, die Osmanen haben Kreta kurz darauf erobert und an die Stelle der Kirche die Moschee gesetzt. Beim Gang über das
Gelände gibt es immer wieder schöne Blicke entweder auf das Meer oder die unten liegende Stadt. Die steigenden Temperaturen dämpfen aber unsere Begeisterung und wir entschwinden zügig zu unserem
Schattenplatz am Womo, der sich heute mit weniger hoher Temperatur begnügt.
Samstag, 3. Juli
Heute Abend geht die Fähre von Heraklion wieder zurück auf‘s Festland. Da die Temperaturen wieder ein ortsübliches Maß angenommen haben, machen wir uns nach dem Frühstück auf, auch der Altstadt noch
einen Besuch abzustatten. Bislang haben wir nur die lange Strandpromenade wahrgenommen, die sehr touristisch orientiert ist. Der Blick in die Altstadt legt jetzt ein anderes Bild frei: Wir schlendern
durch die schmalen langen Gassen und entdecken immer wieder Gebäude aus der wechselvollen Geschichte dieser Stadt. Das türkische Erbe ist erstaunlich breit vertreten - aber eigentlich auch kein
Wunder, da Kreta bis zum Ende des 19. Jahrhunderts Teil des Osmanischen Reiches war. Aber auch Artefakte aus der venezianischen Zeit tauchen immer wieder auf. Wir lassen den frühen Bummel mit einem
frisch gepressten Orangensaft ausklingen.
Sonntag, 4. Juli
So schnell sind wir noch nie auf eine Fähre hinaufgefahren und auch nicht hinunter. Gestern Abend erreichen wir Punkt 19.30 Uhr den Hafen von Heraklion, unsere Fähre, die Knossos Palace, liegt am Kai
vertäut und weißgekleidete Schiffsoffiziere stehen an der Einfahrt. Ein kurzer Blick in die elektronischen Tickets auf dem i-pad und schon können wir auf unsere neue schwimmende Unterkunft. Heute
Morgen geht es ebenfalls wie am Schnürchen - theoretische Ankunftszeit in Piräus ist 6.30 Uhr, real rollen wir um 6.32 Uhr von der Fähre. Wir fahren zügig Richtung Epidaurus und legen unterwegs
noch eine Pause für ein Frühstück mit Blick auf’s Meer ein. Auf dem Bekas-Camping, in der Nähe des antiken Theaters von Epidaurus, nehmen wir Quartier. Wieder gibt es einen schönen Schattenplatz für
uns - das Meer ist in Sichtweite.
Montag, 5. Juli
Überraschung in früher Morgenstunde: Morgenrot vor dem Aufgang der Sonne.
Den Vormittag nutzen wir für eine Fahrt ins Dorf. Anschließend erfrischen wir uns im Meer. Am Abend verfolgen wir die Theaterproben im kleinen Theater von Epidaurus.