Sonntag, 23. Februar

Bis Oualidia sind es von El Jadida nur gut achtzig Kilometer. Wir nehmen die Nebenstraße parallel zum Meer und werden es nicht bereuen. Die Strecke führt durch landwirtschaftlich genutztes Gebiet - wir sehen die Menschen bei ihrer Arbeit, die im wesentlichen Handarbeit ist. Für die Bodenbearbeitung dominiert die Hacke. Transportmittel ist im wesentlichen der Esel. Nur wo an Sammelstellen größere Mengen an Gemüse anfallen, tritt ein Lastkraftwagen in Aktion. Angebaut wird viel Kohl, zur Zeit ist Blumenkohlernte. Aber wir sehen auch Getreidefelder und große Mieten mit Möhren. Vom Meer sind wir nur durch die Dünen getrennt. Gelegentlich gibt es große Becken zur Salzgewinnung. Oualidia ist bekannt wegen seiner Austern. Auf dem Stellplatz kommen in regelmäßigen Abständen Kleinhändler vorbei, die Fisch und eben auch Austern sehr preiswert anbieten. Da können wir natürlich nicht nein sagen. 
Stellplatz in Oualidia
Stellplatz in Oualidia
Seezunge direkt aus dem Atlantik
Seezunge direkt aus dem Atlantik
Atlantik bei Oualidia
Atlantik bei Oualidia
Alpenstrandläufer
Alpenstrandläufer
Steinwälzer
Steinwälzer
Austernanbieter
Austernanbieter
Austernteller
Austernteller

Montag, 24. Februar

Hinter einem unscheinbaren grünen Tor verbirgt sich unser neuer Stellplatz nahe bei Essaouira. Hier hat sich eine Französin aus Lothringen mit ihrem marokkanischen Mann ein kleines Paradies geschaffen. Dem Hauskomplex angeschlossen ist ein Innenhof für einige Wohnmobile, ein kleiner Sanitärblock und Einrichtungen zur Ver- und Entsorgung. Alles vom Feinsten. Wir genießen den sonnigen Nachmittag in dieser marokkanischen Idylle.
Eingangstor
Eingangstor
Innenhof
Innenhof

Dienstag, 25. Februar

Pünktlich um halb elf steht das Taxi vor der Tür, das uns nach Essaouira bringen soll, ins alte Mogador. Unser treusorgender Hausvater hat alles für uns organisiert. Wir werden zum Festpreis hier abgeholt und auch wieder zurück gebracht. Der Fahrer setzt uns am Hafen ab und wir bekommen dort ein Schauspiel der besonderen Art zu sehen. Gerade laufen dort die Boote der Fischfangflotte ein und sofort bildet sich eine große Menschentraube um jedes Schiff. Die Kisten mit den Fischen werden vom Boot durch eine Menschenkette an Land gebracht und dort an Großabnehmer verkauft. Fische, die während dieses Manövers aus den Kisten rutschen, werden gleich von flinken Fingern aufgeklaubt und in die eigene Plastiktüte expediert. Möven stoßen von oben herab in dieses Getümmel - es ist ein unglaubliches Tohowabou. Im Hafen selbst stehen Kleinanbieter mit den unterschiedlichsten Angeboten, die das Meer hier hergibt. Vom ganzen Schauen werden wir hungrig und wonach steht uns der Sinn? Natürlich nach Fisch. Wir gehen heute in den Souk, dort kann man nämlich den Fisch selbst beim Händler einkaufen und ihn dann im „Restaurant“ grillen lassen. Ein perfektes Mittagessen für wenig Geld. Solchermaßen gestärkt bummeln wir noch bis um sechs durch die Altstadt und lassen uns dann von unserem Fahrer wieder abholen. 
Alter Hafen
Alter Hafen
Fischverladung
Fischverladung
Exotisches Fischangebot
Exotisches Fischangebot
Berauschende Formen und Farben
Berauschende Formen und Farben
Geschäftiges Treiben im Souk
Geschäftiges Treiben im Souk
Unser Mittagessen
Unser Mittagessen
Brotverkäufer
Brotverkäufer

Donnerstag, 27. Februar

Heute ist es das zweite Mal in meinem Leben, dass ich meinen Geburtstag bei sommerlichen Temperaturen feiern kann. Sonst ist es im Februar um diese Zeit meistens kalt und nass. Wir genießen diesen schönen Sonnentag denn auch ganz besonders. Wir stehen auf einem Platz in der Nähe von Agadir - heute Morgen haben wir schon mehrere Stunden mit einem Paar aus der Nähe von Bönen verquatscht und haben Reisetipps ausgetauscht. Heute Abend gibt es zur Feier des Tages Tajine, das marokkanische Spezialgericht. Morgen wollen wir noch zu einer kleinen Werkstatt - die Bremsleuchten gehen zum Teil nicht. Das müssen wir überprüfen lassen.
Geburtstagskind
Geburtstagskind
Geburtstagstajine
Geburtstagstajine

Freitag, 28.2.

Heute machen wir uns schon früh auf den Weg, um zu unserem Schrauber in Agadir zu kommen. Wir haben vorgestern einen Termin gemacht, um die Elektroanlage des Womo prüfen zu lassen. Einige unserer fünf Bremsleuchten setzen teilweise aus. Doch vor uns wird schon jemand bedient, Termin hin, Termin her. Der Schrauber lässt sich auch gern bei der Arbeit unterbrechen, wir sind schon etwas ungeduldig. Als wir endlich dran sind kristallisiert sich heraus, dass der Fehler wohl in den Steckverbindungen der Verkabelung zu suchen ist. Die Zeit schreitet voran - er wird schneller. Endlich ist der Fehler gefunden: Ein Kabelbruch ist die Ursache. Wir sind erleichtert - schnell erreichen wir dann unser Ziel in Toroudannt. Der Camping du Jardin empfängt uns mit gepflegten Beeten. Wir stehen an einer Hibiskushecke mit Zitronenbäumchen. Nur die Temperatur macht uns zu schaffen: Als wir ankommen ist es 34 °C!!
Camping du Jardin
Camping du Jardin

Samstag, 29.2.

Gegen Mittag schwingen wir uns auf‘s Rad und fahren in den Ort. Es ist noch bedeckt und die Sonne läßt sich nicht sehen. Das ändert sich aber innerhalb kürzester Zeit und schon unterwegs stelle ich fest, dass ich völlig „overdressed“ bin. Na ja, Jacken kann man auch wieder ausziehen. Taroudannt zeigt sich uns von seiner schönsten Seite. Wir radeln durch einen wunderschön angelegten Park, entlang der Stadtmauer und dann durch das Stadttor in die Medina. Der Souk ist eine riesige überdachte Anlage mit vielen Querverbindungen, die einem die Orientierung sehr schwer machen. Doch wir wursteln uns durch und genießen am großen Marktplatz einen Tee im Sonnenschein. Annemarie probiert an einem der vielen Stände das Suppenangebot. Wir radeln wieder zurück, immer entlang einer Lehmmauer, die eine große Orangenplantage einfasst. Am Platz plaudern wir lange mit einem netten Paar aus Neustadt und tauschen unsere Erfahrungen aus.

Parkanlage
Parkanlage
Stadtmauer
Stadtmauer
Im Souk
Im Souk
Pferdekalesche am Marktplatz
Pferdekalesche am Marktplatz
Heimweg
Heimweg

Sonntag, 1. März

Der Souk in Taroudannt ist unser Ziel heute. Mit dem Fahrrad sind wir in einer knappen Viertelstunde in der Medina. Dort geben wir unsere Räder einem treuen Wächter in Verwahrung. Dann noch schnell unseren Standort auf dem Handy markiert, dann kann es losgehen. Der Souk besteht aus einer Vielzahl von Längs- und Quergassen, in denen man im Nu die Orientierung verliert. Unsere Strategie ist es, nur die Längsgassen zu gehen und erst dann die Quergassen eInzubiegen. Dann ist zumindest immer klar, in welche Richtung man läuft. Zuerst erstehen wir eine kleine Cafetière - eigentlich ein italienisches Modell, aber in Italien ist es wesentlich teurer. Dann ersteht Annemarie einen schönen Ledergürtel bei einem Schuhmacher. Wir kommen durch das Tischlerviertel, in dem Tische, Stühle und Fensterrahmen noch von Hand gearbeitet werden. Dann suchen wir noch einen spezielles Gewürz - hierbei ist uns ein Marokkaner mit Deutschkenntnissen behilflich, den wir an einem anderen Stand kennengelernt haben. Dann eine große Menschentraube. Es gibt frische Datteln im Angebot. Auch wir greifen zu und erstehen ein halbes Kilo für 99 Cent.  So ein Einkaufsbummel macht hungrig. An unserem bewährten Kleinküchenstand essen wir preiswert und lecker zu Mittag. In einem Café am „grande Place“ treffen wir unsere Nachbarn vom Campingplatz und haben verplaudern mit ihnen den halben Nachmittag.
Feines Schuhwerk
Feines Schuhwerk
Schreinerwerkstatt
Schreinerwerkstatt
Kräuter Apotheke
Kräuter Apotheke
Chefkoch
Chefkoch