Unser Kühlschrank hat wohl endgültig seinen Geist aufgegeben. Heute Morgen sind wir direkt nach unserer Abfahrt zum „Doctor Camper“ in Catania gefahren, doch auch dessen Anamnese ist eindeutig:
Der Kühlkreislauf ist blockiert. Die Möglichkeiten ihn wieder in Gang zu setzen haben wir in den letzten Tagen schon ausgeschöpft. Wir werden uns in Deutschland um die endgültige Lösung des Problems
kümmern. Unsere Leihkühlbox haben wir den Camperkollegen abgekauft, so stehen wir zumindest nicht ohne Kühlung da. Von Catania machen wir uns jetzt auf den Weg nach Céfalu, der Ätna begleitet uns
noch geraume Zeit. In Cefalu empfängt uns ein toller Platz mit Palmen und Blick übers Meer. Wir relaxen im Sonnenschein und können uns gar nicht sattsehen an der Schönheit der Natur.
Mittwoch, 12. April
Wir frühstücken unter Palmen im Sonnenschein - vor uns liegt das Meer. Schöner kann es nicht sein. Mit dem Motorrad fahren wir dann nach Céfalu und beobachten das bunte Treiben am Strand. Viele
Besucher nehmen die Gelegenheit zu einem ausgiebigen Sonnenbad wahr. Aber auch der Sprung in die noch kühlen Wellen wird schon von einigen Unverwüstlichen gewagt. Wir bummeln weiter in die Altstadt
und bewundern den Normannendom, der als Weltkulturerbe gelistet ist. Im Schatten der gewaltigen Türme trinken wir Capuccino auf einer Caféterasse. Am Spätnachmittag machen wir uns dann auf nach
Palermo. Die Fähre nach Neapel wartet dort auf uns. Doch zuvor fahren wir noch durch die Altstadt von Palermo, durchqueren einen Markt, wo ein hilfsbereiter Anwohner noch für uns ein Motorrad zur
Seite räumt. Die Organisation im Hafen lässt zu wünschen übrig, aber pünktlich um neunzehn Uhr stehen wir vor unserer Fähre.
Donnerstag, 13. April
Um halb neun verlassen wir die Fähre in Neapel. Um neun Uhr stehen wir schon auf dem Campingplatz Zeus, direkt vor dem Eingang der Ausgrabungsstätte von Pompei. Diese bedauernswerte, ehemals reiche
Stadt, die nach einem Ausbruch des Vesuv 79 n. Chr. unter schwarzer Asche begraben wurde, ist heute auf dem ganzen Globus bekannt und gehört ebenfalls zum Weltkulturerbe. Wir können uns also schon
rechtzeitig aufmachen, um diese historische Stätte zu besichtigen. Wir sind nicht allein, Touristenbusse rollen an und entlassen Schulklassen, Bildungsreisende und historisch Interessierte, die genau
wie wir, in die Welt der römischen Antike eintauchen wollen. Das Menschenknäuel entwirrt sich allerdings recht schnell, das Gelände ist riesengroß und die gewieften Guides führen ihre Gruppen gezielt
an ruhigere Orte. Wir sehen und staunen, zu welchen Höchstleistungen die römischen Handwerker, Baumeister und Künstler vor zweitausend Jahren schon fähig waren. In den Ruinen spiegelt sich das
tägliche Leben der Bewohner und auch der Reichtum, den es in Pompei schon gegeben hat. Wir wandern durch die Ruinenstadt und sind nach fünf Stunden erschöpft. Gesehen haben wir aber längst nicht
alles.
Freitag, 14. April
Heute soll es hier in der Region von Neapel durchgehend regnen. Wir verzichten deshalb auf den Besuch der Ausgrabungsstätte in Herkulaneum und fahren direkt nach Norden. Unsere neue Route richtet
sich nach dem Wetter - heute fahren wir bis Castiglione della Pescaia in der Toskana, morgen geht es dann nach Ligurien, wo wir einige Tage bleiben wollen. Castiglione della Pescaia kennen wir gut:
Hier haben wir vor über dreißig Jahren zweimal den Sommerurlaub verbracht. Wir übernachten am Parkplatz des Friedhofes, oben am Kastell.
Samstag, 15. April
Wir sind in Ligurien bei den „Cinque Terre“. Wir haben wieder den Campingplatz „Mare e Monti“ aufgesucht, den wir schon von einigen Besuchen kennen. Der Name,Meer und Berge, ist Programm: Vor uns
liegt das Tyrrenische Meer mit dem Golf von Tiguillo und hinter uns erstreckt sich die Bergwelt des Ligurischen Appenins. Wir stehen auf einer Terrasse und können beide Aussichten
genießen.