Am frühen Morgen scheint die Sonne schon durch die Dachhauben ins Wohnmobil, wir wollen erst um ein Uhr bei Haydar sein, da haben wir noch Zeit für einen Strandbummel. Dann machen wir uns auf und
halten kurz darauf wieder an: Eine große Gruppe Flamingos hat sich an einem See direkt am Straßenrand niedergelassen und ist augenscheinlich dabei zu frühstücken. Wir beobachten einige Zeit das bunte
Treiben, dann fahren wir weiter nach Seferihisar, nahe bei Izmir. Wir finden seine Adresse nicht gleich, doch dafür entdeckt uns Haydar, der gerade vom Einkaufen kommt, und er geleitet uns zu seinem
Haus. Dort wartet schon Ayten, seine Frau, mit einem gedeckten Kaffeetisch auf uns. Da wir uns längere Zeit nicht gesehen haben, gibt es viel zu erzählen. Die beiden zeigen uns im Anschluss ihre
Stadt und den Hafen. Wir versorgen uns in der Altstadt mit frischen Kräutern und mit Eingebackenem. Zum Abschluss laden Hayder und Ayten uns in ein Fischrestaurant zum Essen ein. Ein sehr schöner Tag
liegt hinter uns.
Strandspaziergang am Morgen.
Flamingos beim Frühstück.
Unterwegs in Sefarhisar
Bei der Bäckerin.
Stadtbummel in der Altstadt.
Fischessen
Dienstag, 22. April
Gemeinsam frühstücken wir heute Morgen, bis wir uns auf den Weg nach Cesme machen, der kleinen Hafenstadt, hier im Süden der kleinasiatischen Küste. Von Cesme aus gibt es eine Fährverbindung nach
Chios, von Chios kann man mit der Fähre direkt nach Piräus fahren. Ayten und Hayder verabschieden uns herzlich, die Straße nach Cesme ist gut ausgebaut und wir erreichen unser Ziel in einer
guten Stunde. Zunächst geht es zur Post. Dort fragen wir nach, ob wir noch Zahlungsrückstände auf der Bezahlkarte für die Autobahn haben. Doch wir sind noch leicht im Plus. Jetzt brauchen wir die
Tickets für die Überfahrt nach Chios. Auch das ist schnell erledigt. Jetzt haben wir noch bis um vier Uhr Zeit, bis wir einchecken können. Frisch gepresster Orangensaft und Kaffee in einer
kleinen Bar am Hafen vertreiben uns die Zeit. Bevor wir zum Hafen fahren, vertanken wir noch den Rest unserer türkischen Bargeldreserven. Das Einchecken selbst gestaltet sich unproblematisch. Vor
zehn Jahren mussten wir das Wohnmobil noch skannen lassen. Die Fähre hingegen ist noch dieselbe wie damals, nur sind wir heute die Einzigen, die sich mit dem Fahrzeug übersetzen lassen. In Chios
erwerben wir nach der Ankunft gleich das Ticket für die Überfahrt nach Piräus. Morgen Abend geht es durch die Ägäis zum Festland.
Begegnung in Cesme
Unsere Fähre nach Cesme.
Fährenparkplatz
Von oben - wir sind auf dem Weg
Mittwoch, 23. April
Eine alte Windmühle steht neben uns auf dem Parkplatz am Meer. Gestern Abend waren hier noch viele Angler und Fischer, heute Morgen ist der Platz leer. Wir werden vom Geräusch eines vorbeifahrenden
Bootes geweckt, frühstücken und fahren wieder in den Ort, wo wir fußläufig unser Womo parken können. Erst jetzt bekommen wir eine Übersicht über die Größe des Hafenbereiches, gestern Abend war es zu
dämmerig. Chios hat historisch einiges zu bieten, wir besuchen zuerst das kleine Museum in der ehemaligen Festung, das sich im wesentlichen mit der Geschichte der Stadt in der Zeit der Römer
beschäftigt. Ein kleiner Film schildert die Mühsalen der Ausgräber. Anschließend erwandern wir das Badehaus aus der Osmanischen Zeit. Dazu umrunden wir die gesamte Festungsmauer, in der sich der
Altstadtkern von Chios verbirgt. Das Badehaube ist sorgfältig saniert und vermittelt einen guten Einblick in die ehemalige Kultur. Jetzt sind wir erst einmal geschafft und genehmigen uns ein belegtes
Brot mit Cappuccino bzw. Tee in einem kleinen Kaffee. Später besuchen wir noch das Byzantinische Museum, es ist in der alten Moschee untergebracht. Hier hat man viele Artefakte von der ganzen Insel
zusammengetragen, steinerne Friese und Kapitelle von alten Kirchen, eine große Anzahl abgelöster Wandmalereien und Mosaiken. Von der alten Moschee ist nur das Fußwaschbecken im Eingang und die
Predigtkanzel übrig geblieben.
Jetzt warten wir auf die Abfahrt unserer Fähre - morgen früh sind wir in Piräus.
Alte Windmühle.
Hafengelände von Chios.
Festungsmauer
Türkisches Badehaus.
Eingangshalle
Baderaum
Byzantinisches Fresko
Byzantinisches Mosaik
Fußwaschbecken am Eingang der alten Moschee
Donnerstag, 24. April
Um sechs Uhr heute Morgen laufen wir mit der Fähre in den Hafen von Piräus ein. Es war spät gestern Abend, bis alle Fahrzeuge und Menschen im Schiff ihren Platz gefunden haben und die Fahrt durch das
Ägäische Meer starten kann. Es sind so viele Passagiere an Bord, dass wir keine Kabine mehr bekommen und uns mit ineinander geschobenen Sesseln begnügen müssen. Das Auschecken geht zügig vonstatten,
wir erreichen unseren Zielort Palea Epidauros, wie vom Navi vorhergesagt, um Punkt neun Uhr. Der Camp-Besitzer verschafft uns wieder einen tollen Platz direkt am Strand und wir können uns zügig
einrichten. Mit dem Motorrad fahren wir durch die blühenden Orangenplantagen ins Dorf und besorgen uns für das Abendessen zwei Doraden. Die Fischverkäuferin erkennt uns wieder und freut sich, dass
wir wieder den Weg zu ihr gefunden haben. Grillen muss ich unter der Markise, ein leichter Regen hat eingesetzt. Doch nach dem Abendessen verabschiedet sich der Regen mit einem riesigen Regenbogen.